Logistik im E-Commerce erholt sich 2023 nur langsam von Krisen

Leipzig, 21.06.2023

Der Händlerbund veröffentlicht das sechste Mal in Folge eine Logistik-Studie zu den Themen Versand, Retouren und Verpackung. Ein weiteres Mal bestimmen auch Hindernisse wie Inflation, Krieg und Rohstoffknappheit das Bild der Umfrage. Während unter den Unternehmen laut eigenen Angaben 74 % unter der Inflation und 55 % unter dem Krieg in der Ukraine leiden, ist die Rohstoffknappheit zurückgegangen und betrifft noch 56 % statt 70 % im Vorjahr. 

Retouren verhageln 51 % der Händler das Geschäft

Die verbraucherfreundlichen Regelungen zum Widerrufsrecht zwingen viele Händler Retouren anzunehmen, auch wenn diese beschädigt oder abgenutzt zurückkommen. Die Mehrzahl von 57 % bestätigt dies und erhält rund jedes fünfte Paket (19,5 %) mit nicht einwandfreier Ware zurück. Für 51 % bedeutet das hin und wieder ein Minusgeschäft. “Wir appellieren deshalb erneut an Verbraucher, mit Waren gewissenhaft umzugehen und Retouren möglichst zu vermeiden, indem jeder Bestellung eine Kaufabsicht zugrunde liegt", sagt Händlerbund CEO Tim Arlt. Kostenfreie Versandbedingungen sollten kein Freifahrtschein für Spaßbestellungen sein.

Natürliches Verpackungsmaterial auf dem Vormarsch

Seit Jahren berichten Online-Händler (66 %), dass bei der Wahl der Versandverpackung der Kostendruck entscheidend ist. Zunehmend spielen aber auch Kriterien der Nachhaltigkeit eine Rolle. Mit 61 % hat der Großteil der Händler in letzter Zeit Plastikverpackungen durch natürliche Materialien ersetzt. 

Versanddienstleister UPS und Hermes gewinnen

Bildet man den Durchschnitt aller Ergebnisse, fertigen knapp zwei Drittel der Online-Händler täglich bis zu 50 Bestellungen ab. Die Pakete werden bei der Mehrzahl (67 %) ein Mal täglich abgeholt und zwar vorzugsweise vom Versanddienstleister DHL (82 %), der seit Jahren unser Ranking der Logistik-Studie anführt. Begründet wird das von Händlern mit der Zuverlässigkeit, die für 88 % am allerwichtigsten ist. Während DHL und Deutsche Post ihre Spitzenposition verteidigen, gewinnen UPS (21 %) und Hermes (19 %) in 2023 deutlich an Sympathie.

Die Erhebung fand bis Ende Mai 2023 statt und wurde im Zeitraum von sechs Wochen, unter 128 Online-Händlern, durchgeführt. Die befragten Unternehmer:innen beschäftigen zu fast drei Viertel (74 %) entweder keine Mitarbeiter oder maximal ein Team aus zehn Beschäftigten. Beim Verkauf setzen alle auf digitale Kanäle und 44 % zusätzlich auf den stationären Verkauf.

Ergebnisse im Überblick

  • 74 % leiden unter der Inflation.
  • 61 % haben das Thema Nachhaltigkeit in ihre Logistikprozesse einbezogen.
  • 57 % erhielten Retouren, die nicht mehr in einwandfreiem Zustand waren.
  • 51 % machen durch Retouren gelegentlich Minusgeschäfte.
  • 9 % gewinnen jeweils Hermes und UPS im Ranking der Versanddienstleister.
  • 44  % setzen zusätzlich zum Online-Handel auf stationäre Geschäfte.
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