Dropshipping – Was ist das?
Bei Dropshipping handelt es sich um ein Geschäftsmodell im E-Commerce, bei welchem Kundenaufträge an einen Drittanbieter weitergeleitet werden, der dann Verpackung und den Versand an deinen Kunden übernimmt. Für dich hat das den Vorteil, dass du keine bestimmte Anzahl von Produkten in einem Lager bereithalten musst.
Wie funktioniert Dropshipping in der Praxis genau? Bei einem Dropshipping-Anbieter suchst du dir aus einer Vielzahl von Produkten die aus, die du verkaufen möchtest. Die Produkte baust du dann in deinen eigenen Online-Shop oder einen Marktplatz, beispielsweise eBay oder Amazon, ein.
Dein Online-Shop übernimmt beim Dropshipping im Grunde nur die Annahme der Bestellungen deiner Kunden. Der Auftrag wird aber anschließend an den von dir ausgewählten Dropshipping-Anbieter weitergeleitet, der den Versand letztlich durchführt.
Dropshipping hat daher auch andere Bezeichnungen, zum Beispiel Fulfillment, Direkthandel, Direktversand oder Streckengeschäft.
Beim Dropshipping liegen deine Aufgaben in der Shopgestaltung, dem Marketing, der Kundenakquise, der Verkaufsabwicklung und ggf. in der Kundenbetreuung sowie der Retourenannahme. Ob letzteres von dir bearbeitet werden muss, hängt von dem Service ab, den dir dein Dropshipping-Anbieter zur Verfügung stellt.
Es besteht aber keine Kennzeichnungspflicht dafür, dass du für deinen Online-Shop das Geschäftsmodell Dropshipping verwendest. Für deine Kunden ist dies also nicht direkt ersichtlich, wenn du es nicht angibst. Höchstens die Absenderadresse auf dem Paket könnte für deine Kunden ein Hinweis sein.
Rechtssicher beim Dropshipping
Dropshipping ist ein legales Verfahren. Das führt dazu, dass du die geltenden Gesetze für Gewerbetreibende und Betreiber eines Online-Shops einhalten musst. Dazu zählen beispielsweise:
- Telemediengesetz (TMG)
- Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
- Preisangabenverordnung (PAngV)
- Ggf. Kennzeichnungspflichten (für z. B. Textil oder Lichtquellen)
- Keine irreführende Werbung
- Ggf. Jugendschutzgesetz (JuschG)
Rechtlich gibt es für den Prozess des Dropshippings zusätzlich einiges zu beachten, beispielsweise das Verpackungsgesetz (VerpackG). Da du das Verpacken und Versenden an einen Hersteller, Großhändler o.ä. auslagerst, bist du im Grunde nicht von den Herstellerpflichten des Verpackungsgesetzes betroffen – schließlich bringst du die Verpackungen nicht selbst in Verkehr. Vorsicht ist aber besonders dann geboten, wenn der Versender außerhalb Deutschlands sitzt. Hier muss geklärt werden, wer als Importeur gilt.
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Wann lohnt sich Dropshipping überhaupt?
Dropshipping lohnt sich, wenn du:
- ohne Startkapital und ggf. auch ohne eigenes Produkt in den Online-Handel einsteigen möchtest,
- viele verschiedene Produkte anbieten möchtest, ohne dich um die Lagerung und den Versand sorgen zu müssen,
- ausprobieren möchtest, welche Produkte bei deinen Kunden gut ankommen, ohne dich festlegen oder Investitionen tätigen zu müssen.
Dropshipping eignet sich dabei im Grunde für jeden, der im Online-Handel Fuß fassen möchte. Aber warum Dropshipping? Ein eigenes Produkt ist genauso aufwändig zu entwickeln, wie eine eigene Marke. Daher ist es von Vorteil, auf eine bestehende Produktpalette zugreifen zu können. Für Dropshipping brauchst du außerdem kein großes Startkapital, da du die ausgewählten Produkte in deinem Shop oder deinem Marktplatz anbieten, sie aber auch jederzeit wieder entfernen kannst.

Der Online-Handel boomt — Warum noch ohne dich?
Vor- und Nachteile des Dropshipping
Dropshipping hat, wie sollte es anders sein, neben einigen Vorteilen auch ein paar Nachteile. Die Vorteile und Nachteile des Dropshipping sind für dich aber noch einmal andere, als für deine Kunden.
Nachteile für dich als Online-Händler sind zum Beispiel:
- Nach dem Verkaufsprozess bist du im Grunde außen vor. Sollte es also Probleme mit der Lieferung geben, kannst du nur Informationen austauschen, aber nicht eingreifen.
- Da die Produkte nicht von dir oder einem Lager versendet werden, auf welches du Zugriff hast, kannst du keine Qualitätskontrolle durchführen. Bei defekten oder beschädigten Produkten beschweren sich die Kunden dann bei dir.
- Durch die niedrige Eintrittsbarriere ins Dropshipping ist deine Konkurrenz entsprechend hoch.
Nachteile von Dropshipping sehen wiederum für deine Kunden ganz anders aus:
- Auf deine Kunden können Zusatzkosten hinzukommen, beispielsweise Zoll bei Waren aus einem Nicht-EU-Land.
- Die Produkte könnten eine geringe Qualität aufweisen, mangelhaft oder defekt sein. Um dies zu vermeiden, solltest du deine Dropshipping-Produkte zunächst einmal selbst testen.
- Die Rücksendekosten können, je nachdem, in welches Land das Produkt zurückgeschickt werden muss, sehr teuer werden. Es sei denn, dein Dropshipping-Anbieter übernimmt die Versandkosten und stellt deinen Kunden ein Retourenlabel zur Verfügung.
Den Nachteilen des Dropshippings kannst du aber entgegenwirken. Wenn du deinen Dropshipping-Lieferanten sorgfältig auswählst und die Produkte auch selbst begutachtest, kannst du deinen Kunden qualitative Produkte liefern und dabei sicher sein, dass sich Probleme unkompliziert lösen lassen.

Denn Dropshipping hat für dich als Online-Händler einige Vorteile:
- Du musst kein Produkt kreieren, sondern kannst aus einer Vielzahl von Produkten auswählen.
- Du kannst sofort, nachdem du den rechtlichen Rahmen für deinen Online-Handel abgesteckt hast, mit dem Handeln beginnen.
- Die bestellte Ware wird direkt von deinem ausgewählten Großhändler an deine Kunden versandt. Damit gibst du Lagerung, Verpackung und Versand vollständig in andere Hände ab.
Das Vertrauen der Kunden nachhaltig zu gewinnen ist für Online-Händler zugleich schwierig und wichtig. Unsere Online-Gütesiegel unterstützen dich, deine Seriosität zu belegen und dadurch langfristig mehr Umsatz zu generieren.
Das musst du beim Dropshipping beachten
Beim Dropshipping musst du beachten, dass es auf den diversen Plattformen unterschiedliche Lieferanten gibt. Der Dropshipping-Anbieter, auf dem du dich umsiehst, ist im Grunde ein Marktplatz für verschiedene Zulieferer, unter denen du auswählen kannst.
Um deine Kunden mit tollen Produkten und einem problemfreien Lieferservice zufriedenzustellen, solltest du bei der Auswahl des Lieferanten verschiedene Aspekte beachten:
- Entscheide dich nicht unbedingt für den günstigsten Preis. Denn mitunter erfüllt das Produkt nicht die Qualität, die du dir wünschst. Eine ausführliche Recherche der Lieferanten und ein Vergleich von Preis und Eigenschaften der Produkte hilft dir, die richtige Auswahl zu treffen.
- Sieh dir die Bewertungen der Lieferanten an. Du solltest dich an möglichst hohen positiven Feedbacks orientieren, um einen zuverlässigen Lieferanten zu wählen.
- Achte auf die Reaktionsbereitschaft deines Lieferanten, die du gern auch testen kannst. Dafür kannst du dir ein reales Szenario ausdenken und den Lieferanten kontaktieren, um herauszufinden, wie schnell er reagiert und wie seine Lösung aussieht.
- Prüfe die Lieferanten auf die angebotenen Versandmöglichkeiten, um die beste Lieferoption zu finden.
Unser Tipp für dich:
Ein Shop über deinen eigenen Server, Shopsystem oder Marktplatz, wie möchtest du online handeln? Unser Shopsystem-Vergleich hilft dir sicher! Auch spielt Social Media im E-Commerce eine große Rolle. Egal, wofür du dich entscheidest, die passenden Rechtstexte für jede Verkaufsplattform stellen wir dir gern zur Verfügung. Mit Hilfe unseres Einbauservice bekommst du die Texte dann auch spielend leicht auf deine Seiten.

Rechtsform und Gewerbe beim Dropshipping
Um online handeln zu können, musst du ein Unternehmen gründen, du musst dich also selbstständig machen. Welche Rechtsform du für dein Dropshipping-Business auswählst, hängt ganz von deiner Situation ab. Beliebt ist beispielsweise das Einzelunternehmen, da du alleine ohne ein bestimmtes Kapital gründen kannst. Allerdings bist du dann auch mit deinem Privatvermögen haftbar. Obwohl ein späterer Wechsel der Rechtsform möglich ist, solltest du die Auswahl nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Anschließend musst du ein Gewerbe anzeigen. Wann solltest du beim Dropshipping das Gewerbe anmelden? Wenn du vorhast, gewerbsmäßig zu handeln, solltest du die Anmeldung durchführen, bevor du mit dem Online-Handeln beginnst. Wenn vor deiner Tätigkeit der rechtliche Rahmen sicher abgesteckt ist, ersparst du dir Probleme. Denn gewerbsmäßiges Handeln ohne die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen, kann teure Konsequenzen für dich haben, beispielsweise Bußgelder oder auch Abmahnungen.
Du kannst im Haupt- oder Nebengewerbe starten. Wenn du als Kleingewerbe agieren möchtest, gibst du das im steuerlichen Erfassungsbogen beim Finanzamt an. Hierbei ist lediglich der jährliche Umsatz gedeckelt, den ein Kleinunternehmer erwirtschaften darf. Im Zusammenhang mit dem Finanzamt sind auch Steuern für Online-Händler ein wichtiges Thema.
Welches Gewerbe sich für Dropshipping eignet, hängt mit deiner zeitlichen Kapazität und deinem wirtschaftlichen Ziel zusammen. Wenn du nicht mehr als 15 Stunden pro Woche investieren möchtest, reicht zunächst der Nebenerwerb. Wenn du dich dem Dropshipping Vollzeit widmen möchtest, startest du im Vollerwerb. Auch dafür kannst du in den Anfängen von der Kleinunternehmerregelung profitieren.
Guter Rat ist teuer? Nicht bei uns. Unsere auf E-Commerce-Recht spezialisierten Anwälte stehen dir bei rechtlichen Fragen gern zur Seite.
Rufe uns einfach an oder schreibe uns eine E-Mail.
Welche Produkte bieten sich für Dropshipping an?
Das perfekte Dropshipping-Produkt gibt es wohl nicht, da sich Trends und Interessen immer wieder verschieben. Aber es gibt viele Produkte, die sich für Dropshipping eignen – neben Büchern auch Kleidung, Möbel, Schmuck oder Fitnessgeräte. Dropshipping kann im Grunde in jedem Bereich eingesetzt werden.
Um für Dropshipping das richtige Produkt bzw. die richtigen Produkte zu finden, hast du verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel:
1. Recherche von Keywords
Du kannst kostenfreie Tools zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) nutzen, um herauszufinden, wie intensiv bestimmte Begriffe gesucht werden. Das sogenannte Suchvolumen ist ein Indikator dafür, inwieweit Interesse an diesem Produkt besteht. Solche Tools sind zum Beispiel ubersuggest, Google Suggest oder Google Trends.
2. Recherche von Trends
Eine Recherche zu aktuellen Trends hilft dir dabei, die momentan beliebtesten Produkte ausfindig zu machen. Das gelingt dir auf Social-Media-Kanälen, beispielsweise Instagram oder Facebook, aber auch auf Plattformen wie Pinterest. Alternativ helfen dir Amazons Bestseller-Listen dabei, einen Überblick über beliebte Dropshipping-Produkte zu erhalten.
3. Nischen ausfindig machen
Für dich als Online-Händler sind Nischen und Nischenprodukte sehr beliebt, da du dich somit auch von der breiten Masse abheben kannst. Das sind mitunter auch Produkte, die es nicht einfach so im stationären Handel zu kaufen gibt. Diese Lücke kannst du dir zunutze machen und die entsprechenden Produkte anbieten.
Du kannst auch versuchen, sogenannte Evergreen-Produkte für dein Dropshipping-Business zu finden. Das meint Produkte, die im Grunde unabhängig von Saison und Trends immer gefragt sind, beispielsweise Produkte für Kinder oder Haustiere. Die besten Dropshipping-Produkte 2022 sind sogar im Heimtierbedarf, in Büroartikeln oder in Schönheits- bzw. Gesundheitsprodukten zu finden.
Mittlerweile findest du auch verschiedene Tools, die für dich die Produktrecherche übernehmen und dir Dropshipping-Bestseller aufzeigen kann. Diese Tools sind aber meist kostenpflichtig.
Welche Dropshipping-Anbieter gibt es?
Wo findest du überhaupt die Dropshipping-Produkte? Bei speziellen Dropshipping-Anbietern. Bekannte Dropshipping-Anbieter sind zum Beispiel:
- Alibaba
- AliExpress
- Banggood
- Oberloh
- Die Lieferzeiten eines in Deutschland ansässigen Dropshipping-Anbieters sind wesentlich kürzer als bei Lieferungen aus dem Ausland.
- Ein Dropshipping-Anbieter mit Sitz in Deutschland oder Europa ist mitunter sogar persönlich erreichbar.
- „Made in Germany” hat einen positiven Effekt, den du dir zunutze machen kannst. Mitunter kannst du für dieses “Siegel” auch höhere Preise verlangen.
- Schnelle Lieferzeiten, qualitative Produkte und eine schnelle Lösung bei Problemen kann außerdem die Zufriedenheit deiner Kunden steigern.
- Internationale Politik oder andere Gründe für Lieferausfälle aus dem ferneren Ausland sind eine Sorge weniger.

BrandsGateway ist beispielsweise ein deutscher Dropshipping-Anbieter für Luxuskleidung, buXtrade bietet Nahrungsergänzungsmittel an, Rayeeboard handelt mit Hoverboards während Shirt-King auf Textilproduktion spezialisiert ist.
Bei der Auswahl deines Dropshipping-Anbieters musst du einige Punkte beachten, zum Beispiel sollte es einen umfassenden Katalog mit konstanten Neuerungen, einen barrierefreien Kundenservice und mehrere Versandoptionen geben.
Unser Tipp
Dropshipping – Wie fange ich an?
Dir muss klar sein, dass dein Dropshipping-Unternehmen Engagement benötigt und du Zeit investieren musst. Denn du wirst wahrscheinlich nicht innerhalb weniger Wochen deinen Topf großzügig mit Gold gefüllt haben. Das hängt auch damit zusammen, ob du dich deinem Dropshipping-Business in Voll- oder Teilzeit widmest.
Aber wie kannst du nun mit Dropshipping anfangen?
- Nach dem Entschluss ins Dropshipping-Geschäft einzusteigen, solltest du Recherchen bzw. Marktforschungen durchführen. Also, lohnt sich vielleicht eine Nische, was ist momentan im Trend oder bevorzugst du ein bestimmtes Produkt?
- Eine Konkurrenzanalyse wird dir dabei helfen, dich besser zu positionieren und auch einen guten Marketing-Plan zu entwickeln.
- Den passenden Dropshipping-Anbieter zu finden, ist ein entscheidender Schritt. Den Anbieter musst du nach verschiedenen Aspekten aussuchen, zum Beispiel Produktpalette, Qualität, Kundenservice oder auch Retourenmanagement.
- Die von dir ausgewählten Produkte für Dropshipping musst du nun in deinem eigenen Shop unterbringen. Dafür kannst du entweder einen eigenen Shop bauen, auf Shopsysteme, wie beispielsweise Shopify, zurückgreifen oder Marktplätze, zum Beispiel Amazon, benutzen. Dabei musst du bedenken, dass dein Shop rechtlich abgesichert sein muss, was dir mit einer Mitgliedschaft beim Händlerbund gelingen wird.
- Verliere deine Finanzen nicht aus dem Blick. Um die geschäftlichen Finanzen von deinen privaten zu trennen, solltest du ein Geschäftskonto erstellen. Außerdem empfehlen wir dir eine Kostenkalkulation, denn ein paar Ausgaben kommen definitiv auf dich zu, zum Beispiel die Kosten für deinen Online-Shop.
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Fazit Dropshipping

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* Alle Preise netto zuzüglich gesetzliche Mehrwertsteuer, zahlbar als Jahresbetrag.
** Hilfe bei Abmahnungen ist eine freiwillige solidarische Unterstützungsleistung für Mitglieder des Händlerbund e.V. Die Bedingungen der Abmahnhilfe ergeben sich aus der Rechtsschutzordnung des Händlerbund e.V.