Im E-Commerce reichen oft schon kleine Fehler, um eine Abmahnung zu riskieren. Komplexe rechtliche Vorgaben erhöhen diese Gefahr zusätzlich. Wir zeigen in unserer jährlichen Studie, wie verbreitet Abmahnungen im Online-Handel sind. Dabei wurden 164 Händler befragt, welche Gründe, Kosten und Konsequenzen es für Abmahnungen gibt.
Anzahl der Abmahnung steigt
Die Zahl der Abmahnungen im Online-Handel ist erneut gestiegen: Gaben 2023 noch 12 % der Händler an, betroffen gewesen zu sein, sind es 2024 bereits 18 %. Auch die Wahrnehmung hat sich verändert – 27 % empfinden, dass Abmahnungen zugenommen haben (2023: 20 %).
Gleichzeitig wächst der Druck im Wettbewerb: 79 % der Befragten berichten von einem härteren Konkurrenzumfeld – ein Anstieg um 4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie wichtig rechtliche Absicherung und laufende Shop-Optimierung für Händler geworden sind.
Gefahr im Wettbewerbsrecht
Laut aktueller Umfrage sehen 42 % der Online-Händler das größte Abmahnrisiko im Wettbewerbsrecht. Knapp dahinter folgt das Verpackungsgesetz, das 40 % als besonders fehleranfällig einstufen.
Der Umgang mit Abmahnungen fällt dabei sehr unterschiedlich aus: 41 % der Befragten gaben an, nicht auf eine erhaltene Abmahnung reagiert zu haben. Nur 17 % zahlten die geforderte Summe, während 27 % den Konflikt über einen außergerichtlichen Vergleich lösten.
Wichtigsten Ergebnisse
- 18 % haben 2024 eine oder mehrere Abmahnungen erhalten
- 27 % sagen, dass die Anzahl an Abmahnungen im letzten Jahr gestiegen ist
- 79 % sagen, dass der Konkurrenzkampf stärker wird
- 42 % geben an, dass das Wettbewerbsrecht das größte Abmahnrisiko dargestellt hat
- 41 % haben nicht auf Abmahnungen reagiert
- 17 % geben an, dass sie die Summe der Abmahnung gezahlt haben