Du möchtest eine GmbH gründen? Gute Entscheidung – aber auch eine mit klaren formalen Schritten. Damit du nichts vergisst, haben wir dir hier den gesamten Ablauf einfach und verständlich zusammengestellt. Los geht’s!
GmbH Gründung in 5 Schritten
Schritt 1: Vorbereitung
Bevor du loslegst, brauchst du ein paar wichtige Entscheidungen:
- Informiere dich über die Vor- und Nachteile einer GmbH
- Lege Name, Unternehmenszweck, Gesellschafter und Anteile fest
- Ein Notar hilft dir bei der Erstellung der Satzung
- Optional kannst du Name & Zweck bei der IHK vorab prüfen lassen
Du bist dir noch nicht sicher? GmbH, GbR, oder Einzelunternehmer – Welche Rechtsform passt zu dir?
Schritt 2: Termin beim Notar
Der Gründungsprozess beginnt mit einem offiziellen Notartermin:
- Der Notar liest die Gründungsurkunde vor, du unterschreibst
- Deine GmbH befindet sich nun im Vor-Gründungsstatus (Achtung: persönliche Haftung)
- Du erhältst wichtige Abschriften für die Kontoeröffnung
Schritt 3: Kapital einzahlen
Bevor es mit der GmbH richtig losgehen kann, musst du das Kapital einbringen:
- Eröffne ein Geschäftskonto
- Zahle das Stammkapital ein – mind. 12.500 €
- Informiere den Notar über die Einzahlung
Schritt 4: Eintragung ins Handelsregister
Jetzt wird’s offiziell:
- Der Notar meldet deine GmbH beim Handelsregister
- Mit der Eintragung wird deine GmbH „rechtskräftig“
- Die Haftung beschränkt sich nun auf das Gesellschaftsvermögen
Schritt 5: Letzte Behördengänge
Deine GmbH ist nun gegründet – aber es gibt noch ein paar To-dos:
- Meldung beim Finanzamt
- Gewerbeanmeldung
- Eintrag bei der IHK oder HWK
- Wenn du Mitarbeiter einstellst: Anmeldung bei der Bundesagentur für Arbeit
Sobald dein Business online sichtbar ist – sei es mit einer klassischen Website oder einem Online-Shop – brauchst du wasserdichte Rechtstexte. AGB, Impressum und Datenschutzerklärung sind keine Kür, sondern Pflicht. Fehlen diese oder sind sie fehlerhaft, riskierst du teure Abmahnungen. Kein guter Start für dein Business. Spare dir Zeit, Kosten und schone dein Nerven – mit unseren Rechtstexten bist du immer auf der sicheren Seite.
Fazit: Mit guter Vorbereitung zur erfolgreichen Gründung einer GmbH
Eine GmbH zu gründen ist kein Hexenwerk, aber es braucht klare Schritte und einen kühlen Kopf. Mit unserer 5-Schritte-Checkliste zur Gründung einer GmbH bist du auf der sicheren Seite. Tipp: Lass dich von Profis (z. B. Notar oder Gründungsservice) begleiten, damit es reibungslos klappt. Auf ins Abenteuer.
FAQ zu GmbH gründen
Was ist der Unterschied zwischen einer UG und einer GmbH?
Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Sonderform der GmbH mit geringerem Startkapital (ab 1 € möglich), während für eine klassische GmbH ein Mindeststammkapital von 25.000 € erforderlich ist. Die UG muss zudem Rücklagen bilden, bis sie zur GmbH aufgestockt werden kann.
Was ist der Unterschied zwischen einer GmbH und einem Kleingewerbe?
Der Hauptunterschied liegt in der Rechtsform und Haftung: Eine GmbH ist eine Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie bietet den Vorteil der Haftungsbeschränkung – du haftest also nicht mit deinem Privatvermögen. Dafür ist die Gründung aufwendiger und kostenintensiver (z. B. durch Notarkosten, Stammkapital von 25.000 €).
Ein Kleingewerbe ist keine eigene Rechtsform, sondern beschreibt meist ein Einzelunternehmen oder eine GbR, das von der Pflicht zur doppelten Buchführung befreit ist. Die Gründung ist unkompliziert und günstig – du haftest jedoch unbeschränkt mit deinem Privatvermögen.
Kurz gesagt:
- GmbH = professioneller Auftritt, mehr Schutz, aber höherer Aufwand
- Kleingewerbe = einfache Gründung, aber volles persönliches Risiko
Wie das mit dem Kleingewerbe funktioniert, erfährst du in unserem ausführlichen Ratgeber: Kleingewerbe anmelden
Ist eine Gewerbeanmeldung nach der Gründung Pflicht?
Ja. Nach Eintragung ins Handelsregister musst du die GmbH beim Gewerbeamt, dem Finanzamt, der IHK/HWK und – bei Personal – der Bundesagentur für Arbeit melden.

Beim Ausfüllen des Antrags zur Gewerbeanmeldung sind einige Aspekte zu berücksichtigen, ungenaue oder fehlerhafte Angaben können die Anmeldung sogar verzögern. Mit unserer Mustervorlage zur Gewerbeanmeldung gelingt dir die Anmeldung im Handumdrehen – auch durch unsere Ausfüllhinweise.
Wie viel Kapital brauche ich, um eine GmbH zu gründen?
Für eine GmbH ist ein Mindeststammkapital von 25.000 € notwendig. Mindestens 12.500 € müssen davon bei der Gründung eingezahlt werden. Der Rest kann später eingebracht werden.
Was kostet die Gründung einer GmbH ungefähr?
Die Kosten für die Gründung einer GmbH liegen meist zwischen 800 und 2.000 €, abhängig vom Notar, Stammkapital und weiteren Gebühren (z. B. Handelsregistereintrag, IHK, ggf. Beratung).
Was muss im Gesellschaftsvertrag unbedingt geregelt sein?
Da der Gesellschaftsvertrag einer GmbH sollte neben den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben wie Name (Firma) und Sitz des Unternehmens unbedingt auch Regelungen zur Geschäftsführung, zur Gewinnverwendung und zur Abwicklung (Liquidation) der Gesellschaft enthalten sein.
Darüber hinaus hängt der genaue Inhalt stark von der konkreten Gründungskonstellation ab. Wenn mehrere Gesellschafter beteiligt sind, empfiehlt sich z. B. eine Klausel zum Ausscheiden von Gesellschaftern, etwa durch sogenannte Vinkulierungsklauseln, die eine Zustimmung der Mitgesellschafter beim Verkauf von Anteilen an Dritte verlangen. Bei Gründungen mit Investoren oder Joint Ventures sind zudem komplexe Regelungen für den Ausstieg einzelner Beteiligter üblich.
Kann ich eine GmbH auch allein gründen?
Ja, das ist möglich. Eine sogenannte Ein-Personen-GmbH ist rechtlich zulässig. Du brauchst dann nur einen Gesellschafter und kannst dich auch selbst als Geschäftsführer eintragen lassen.
Bin ich als Gründer haftbar?
Mit der Eintragung der GmbH ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Vor der Eintragung haftet die sogenannte Vor-GmbH allerdings noch persönlich – etwa für Verträge, die bereits abgeschlossen wurden.
Was sind typische Fehler, die bei der Gründung einer GmbH häufig passieren?
Ein häufiger Stolperstein ist die zu frühe Festlegung auf einen Firmennamen, ohne vorher zu prüfen, ob dieser überhaupt zulässig ist. Wird die Unzulässigkeit erst beim Notartermin oder beim Handelsregister entdeckt, kostet das unnötig Zeit – denn dann muss ein neuer Name gefunden werden.
Und ein echter Klassiker: Kein Namensschild am Briefkasten. Dadurch kann wichtige Post – etwa vom Handelsregister – nicht zugestellt werden. Das verzögert die Gründung und sorgt für unnötigen Ärger.
Nicht vergessen: Rechtzeitig prüfen, ob die Domain(s) noch verfügbar sind. Sichere dir ggf. auch andere Top-Level-Domains wie .com oder .eu.
Kann ich meine GmbH komplett digital gründen?
Ja, die Gründung einer GmbH ist inzwischen vollständig digital möglich. Der gesamte Lebenszyklus. Von der Gründung über Satzungsänderungen und Kapitalmaßnahmen bis hin zu allen Anmeldungen zum Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts-, Vereins- und Gesellschaftsregister kann auf Wunsch der Beteiligten online abgewickelt werden. Dies beschleunigt den Prozess erheblich, da beispielsweise Anfahrtswege entfallen und Termine flexibler koordiniert werden können.
Voraussetzungen für die digitale Gründung
Für die Online-Gründung einer GmbH werden folgende technische Mittel benötigt:
- Ein Smartphone mit der kostenfreien Notar-App
- Ein Computer oder Tablet mit Kamera und Mikrofon
- Ein gültiger Personalausweis mit aktivierter Online-Funktion (eID) oder ein vergleichbares Ausweisdokument mit NFC-Funktion
Wie lange dauert eine GmbH-Gründung und gibt es Möglichkeiten, den Prozess zu beschleunigen?
Die Gründung einer GmbH beim Notar ist in der Regel unkompliziert und kann kurzfristig erfolgen. Nach der Anmeldung und einem eventuellen Beratungsgespräch werden die Entwürfe der Gründungsurkunde und der Satzung zügig erstellt und können zeitnah beurkundet werden.
Die Bearbeitungszeiten der Registergerichte für die Eintragung der GmbH variieren, jedoch werden Neugründungen meist relativ schnell bearbeitet.
Tipps zur Beschleunigung der Gründung:
- Bereits im Vorfeld eine Anfrage bei der IHK stellen, ob es Einwände gegen die geplante Firmierung oder den Unternehmensgegenstand gibt. Das kann Verzögerungen vermeiden.
- Die Eröffnung des Geschäftskontos möglichst frühzeitig mit der gewünschten Bank abstimmen, sodass das Konto direkt nach dem Notartermin eröffnet werden kann.
- Das Stammkapital sollte so schnell wie möglich eingezahlt werden, da der Notar die Anmeldung zum Handelsregister erst nach Eingang des Kapitals einreichen kann.
Durch diese vorbereitenden Maßnahmen lässt sich der gesamte Gründungsprozess deutlich beschleunigen.
Welche Steuern fallen bei einer GmbH an?
Eine GmbH unterliegt mehreren Steuerarten. Die wichtigsten sind:
- Körperschaftsteuer: Das ist die Einkommensteuer für Kapitalgesellschaften. Sie beträgt 15 % auf den Gewinn, zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag.
- Gewerbesteuer: Diese variiert je nach Kommune, liegt aber meist bei zwischen 7 % und 17 %.
- Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer): Wenn deine GmbH umsatzsteuerpflichtig ist, musst du auf Rechnungen Umsatzsteuer ausweisen und regelmäßig eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben.
- Lohnsteuer: Falls du Angestellte beschäftigst – auch dich selbst als Geschäftsführer – muss Lohnsteuer abgeführt werden.
Zusätzlich kommen buchhalterische und deklaratorische Pflichten hinzu (z. B. Jahresabschluss, Steuererklärungen). Ein Steuerberater ist hier dringend zu empfehlen – insbesondere in der Gründungsphase.
Wie dir der Händlerbund bei der Gründung deiner GmbH hilft
In diesem Ratgeber stellen wir dir hier die gängigen Rechtsformen für dich als Online-Händler gegenüber.

Das Formular zur Gewerbeanmeldung ist kurz, aber nicht zu unterschätzen.
Folge jetzt Schritt für Schritt den Punkten unserer Checkliste zur Eröffnung deines Online-Shops.

Der Teufel steckt im Kleingedruckten. Deshalb solltest du vor der Unterschrift Verträge immer gründlich prüfen lassen.