Kurz erklärt » Firma gründen

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Was ist eine Firma?

Umgangssprachlich werden die Begriffe “Unternehmen” und "Firma" häufig synonym verwendet, das ist rechtlich aber nicht ganz korrekt. Im Handelsrecht ist “Firma” ausschließlich der Name, unter dem ein Kaufmann seine Geschäfte führt und unterschreibt. Das steht so in § 17 Handelsgesetzbuch (HGB). Ein “Unternehmen” dagegen bezeichnet die wirtschaftliche Organisation, also den Betrieb selbst inklusive Geschäftszweck, Produkten, Mitarbeiten etc. 

Mit “Firma” bzw. mit der Gründung einer Firma ist aber meist gemeint, ein eigenes Unternehmen zu starten, also selbstständig zu werden. 

Kann jeder eine Firma gründen? 

Grundsätzlich ja, insofern zum Beispiel durch eine Straftat kein Gewerbeverbot vorliegt. In Deutschland darf jede volljährige, geschäftsfähige Person ein eigenes Unternehmen gründen, unabhängig von Ausbildung, Beruf oder Staatsangehörigkeit. Auch Minderjährige können unter bestimmten Voraussetzungen mit Zustimmung der Eltern und des Familiengerichts gründen. Aber: Für bestimmte Tätigkeiten (z. B. Handwerk, Gastronomie, Finanzberatung) gelten zusätzliche Anforderungen wie Genehmigungen oder Nachweise. 

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Hinweis: Freiberufler stellen hauptsächlich Dienstleistungen zur Verfügung und müssen daher kein Gewerbe anmelden, zum Beispiel Grafikdesigner.

Was braucht man, um eine Firma zu gründen?

Du brauchst nicht viel, um eine Firma zu gründen. Nur deine Idee, ggf. ein wenig Startkapital und den Willen, selbstständig Verantwortung zu übernehmen. Wichtig sind ein gültiger Ausweis, ein Grundverständnis für Buchhaltung und rechtliche Anforderungen sowie digitale Tools, um den Betrieb reibungslos zu führen – zumindest theoretisch. Praktisch kannst du dich mittlerweile durch viele Tools in deinem Unternehmen unterstützen lassen. 

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Kann ich mein Unternehmen alleine gründen? 

Ja, du kannst dein Unternehmen alleine gründen. In Deutschland ist es möglich, ein Einzelunternehmen zu führen. Das bedeutet, du bist allein für alles verantwortlich. Dabei kannst du ganz verschiedene Rechtsformen alleine gründen, z. B. auch die GmbH. 

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Viele Fragen? Alle Antworten vom Händlerbund 

Startest du dein eigenes Business, bist du mit einigen Herausforderungen und vermutlich vielen offenen Fragen konfrontiert. Zum Glück stehst du damit nicht alleine da – Als Mitglied des Händlerbunds profitierst du von einer individuellen Rechtsberatung durch unsere erfahrenen Fachanwälte. 

Zur Rechtsberatung

 

Voraussetzungen für Unternehmensgründung – Wie gründet man eine Firma? 

Um ein Unternehmen zu gründen, musst du verschiedene Voraussetzungen erfüllen und zwar: 

 
 
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Rechtliche Voraussetzungen zur Unternehmensgründung

Die rechtlichen bzw. sachlichen Voraussetzungen drehen sich um die Firmengründung als solche. Dabei musst du: 

  1. eine passende Rechtsform wählen 
  2. ggf. über das notwendige Startkapital verfügen 
  3. dein Gewerbe ordnungsgemäß beim zuständigen Gewerbeamt anmelden
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Persönliche Voraussetzungen zur Unternehmensgründung 

Die persönlichen Voraussetzungen drehen sich um den Gründer des Unternehmens. Du: 

  1. musst mindestens 18 Jahre alt sein 
  2. darfst nicht unter vollständiger Betreuung stehen 
  3. darfst kein gerichtliches Gewerbeverbot (z. B. nach einer Straftat) verhangen bekommen haben

Gründung eines Unternehmens – Checkliste

Wer ein Unternehmen starten will, steht vor vielen Fragen, von der passenden Rechtsform bis zur Anmeldung beim Finanzamt. Damit du bei deinen ersten Schritten zur Selbstständigkeit den Überblick behältst, findest du hier in unserer Firmengründung Checkliste die wichtigsten Schritte auf einen Blick.

1. Geschäftsidee entwickeln 

Finde heraus, was du anbieten willst und für wen. Wer ist deine Zielgruppe und wie sieht deine ideale Buyer Persona aus? Außerdem kannst du ggf. schon einen Businessplan entwickeln, in dem du genauer auf Kosten, Einnahmen, Zielgruppen und Marketing eingehst. Falls du Fördermittel oder einen Kredit beantragen möchtest, könnte ein solcher Plan gefordert werden. Wenn du mit Partnern zusammen gründest, kannst du außerdem bereits einen Gesellschaftsvertrag erstellen. 

2. Rechtsform wählen 

Die Wahl der Rechtsform ist ein zentraler Schritt bei der Unternehmensgründung, denn sie entscheidet über Haftung, Steuern, Kapitalbedarf und vieles mehr. Ob Einzelunternehmen, GbR, UG oder GmbH: Jede Form hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Für viele Gründer ist das Einzelunternehmen der einfachste Einstieg, da es schnell gegründet werden kann und mit wenig Bürokratie verbunden ist. Wer jedoch haftungsbeschränkt agieren oder mit Partnern gründen möchte, sollte sich über Alternativen wie die UG oder GmbH informieren.

 

3. Gewerbe anmelden 

Hast du dich entschieden und ggf. das notwendige Stammkapital zur Verfügung, kannst du ein Gewerbe anmelden, was dir mit unserer kostenlosen Vorlage inklusive Ausfüllhinweise leicht gelingen wird. 

Zum Formular

Dabei gibst du auch den Namen deines Unternehmens an. Wenn du eine Kapitalgesellschaft gründest (z. B. GmbH, UG), wird dieser Name zur offiziellen Firma im rechtlichen Sinne und muss bestimmte Vorgaben erfüllen (z. B. Unterscheidbarkeit). Das ausgefüllte und unterschriebene Formular gibst du anschließend beim Gewerbeamt deiner Stadt ab. Abhängig von deiner gewählten Rechtsform ist ggf. zusätzlich eine Eintragung im Handelsregister notwendig. 

4. Steuerlichen Erfassungsbogen ausfüllen 

Hast du dein Gewerbe angemeldet, musst du zusätzlich das Finanzamt informieren, denn das geschieht nicht automatisch. Dafür ist der steuerliche Erfassungsbogen auszufüllen, den dir das für dich zuständige Finanzamt zur Verfügung stellt. In diesem hast du auch die Möglichkeit anzugeben, dass du die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen möchtest. 

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Meldest du ein Kleingewerbe an bzw. willst steuerrechtlich als Kleinunternehmer eingeordnet werden, läuft die Firmengründung im Grunde ähnlich ab.
5. Krankenkasse, Berufsgenossenschaft & IHK 

Meldest du ein Gewerbe an, wirst du automatisch bei deiner Industrie- und Handelskammer (IHK) registriert. Aber Vorsicht: Die Mitgliedschaft ist nur beschränkt kostenfrei, ansonsten kommen weitere Gebühren auf dich zu. 

Sobald du ein Unternehmen gründest, musst du dich für die gesetzliche Unfallversicherung bei der Berufsgenossenschaft anmelden – das ist laut § 192 Sozialgesetzbuch (SGB) VII gesetzlich vorgeschrieben, unabhängig von der Rechtsform und ob du Angestellte hast oder nicht. 

Zusätzlich ist deine Krankenkasse zu informieren, da sich mit der Firmengründung dein Versicherungsstatus ändert bzw. ändern kann. Denn bist du im Nebengewerbe selbstständig, bleibst du über deine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung krankenversichert. Ansonsten musst du dich selbst versichern, wobei du zwischen der gesetzlichen und privaten Versicherung wählen kannst. 

6. Geschäftskonto eröffnen

Obwohl ein Geschäftskonto für Kapitalgesellschaften wie UG oder GmbH sogar Pflicht ist, hilft dir ein separates Konto grundsätzlich dabei, private und geschäftliche Finanzen sauber zu trennen. 

Anbieter wie Tide bieten digitale Geschäftskonten, die speziell für Gründer zugeschnitten sind: schnell eingerichtet und mit nützlichen Extras wie Rechnungsstellung oder Buchhaltungstools.

Geschäftskonto von Tide

7. Buchhaltung organisieren 

Auch wenn deine Einnahmen und Ausgaben am Anfang noch überschaubar sind, ohne ordentliche Buchhaltung geht’s nicht. Ob Rechnungen, Belege oder Ausgaben: Du musst den Überblick behalten und dem Finanzamt korrekt Auskunft geben können. 

Mit Tools wie orgaMAX digitalisierst du deine Dokumente und sorgst für eine effiziente, papierlose Buchführung. Das ist ideal für Gründer, die von Anfang an professionell aufgestellt sein wollen.

Zu orgaMAX

8. Online-Shop eröffnen 

Wenn du Produkte oder Dienstleistungen verkaufen willst, brauchst du einen passenden Vertriebskanal. Neben Marktplätzen (wie Amazon, eBay) oder den sozialen Medien (wie z. B. dem TikTok Shop) ist das oft ein eigener Online-Shop. Plattformen wie WooCommerce oder Shopify machen dir den Einstieg leicht, da du den Shop schnell und einfach bauen sowie weitere Elemente spielend leicht integrieren kannst. Mit einem Vergleich der Shopsysteme findest du heraus, welches am besten zu dir passt. 

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Berücksichtige beim Online-Handel auch die rechtlichen Anforderungen, insbesondere die Informationspflichten, die du erfüllen musst. In diesem Zuge musst du verschiedene Rechtstexte bereitstellen, zum Beispiel: 

  1. Impressum
  2. Widerrufsbelehrung 
  3. Datenschutzerklärung 

Ohne diese Rechtstexte kannst du schnell in Schwierigkeiten geraten. Als Mitglied beim Händlerbund erhältst du rechtssichere Vorlagen und eine persönliche Beratung, damit dein Shop rechtlich auf der sicheren Seite ist.

Mitglied werden

 
9. Kunden gewinnen und halten 

Dein Unternehmen kann erst erfolgreich werden, wenn du es nach der Firmengründung schaffst, die ersten Einkäufer zu überzeugen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Strategien wie Social Media Marketing, SEO für deinen Online-Shop und gezielte Werbung helfen dabei, neue Kunden zu gewinnen.

Kundenbindung ist ebenfalls ein zentrales Thema, auf das sich zum Beispiel Rabatte im E-Commerce positiv auswirken. Du kannst verschiedene Methoden ausprobieren, um deine Kunden langfristig an dich zu binden. Gern gesehen ist dafür zum Beispiel auch proaktiver Kundenservice. Grundsätzlich ist auch Vertrauen wichtig – deine (potenziellen) Kunden sollten dir und deiner Online-Präsenz vertrauen (können). 

Am Ende des Tages geht es hauptsächlich darum, deine Kunden zufriedenzustellen. Um das zu erreichen, kannst du die Kundenzufriedenheit messen.

 

Firma & Finanzen – So planst du dein Budget richtig 

Schon bei der Gründung solltest du wissen, welche Kosten auf dich zukommen und welche Abgaben du einplanen musst. Bei der Firmengründung finden sich die Kosten nicht nur in der eigentlichen Gründung, sondern auch im laufenden Betrieb deines Unternehmens. 

Wie viel braucht man, um eine Firma zu gründen?

Mitunter wird zusätzlich eine Einlage bzw. ein Stammkapital gefordert, aber beispielsweise ein Einzelunternehmen kann ohne solche Einlagen gegründet werden. Eine UG oder GmbH erfordert dagegen deutlich mehr: Hier musst du Stammkapital hinterlegen (bei der UG mindestens 1 €, bei der GmbH 25.000 €, hier allerdings hälftig einzahlbar) und mit Notarkosten, Eintragungsgebühren und ggf. Beratungskosten rechnen.

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Eigene Firma gründen ohne Eigenkapital – geht das? 

Während du für ein Einzelunternehmen oder eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) kein Stammkapital benötigst, braucht es für eine haftungsbeschränkte Unternehmensgesellschaft (UG) mindestens 1 € Stammeinlage pro Gesellschafter. Kann man eine GmbH mit 1 € gründen? Für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) braucht es mindestens 25.000 €, von denen die Hälfte vor der Eintragung ins Handelsregister erforderlich ist. 

Mit diesen einmaligen Kosten bei der Firmeneröffnung kannst du circa planen: 

  1. Gewerbeanmeldung: circa bis zu 100 € (je nach Stadt und angemeldeter Tätigkeit) 
  2. Handelsregistereintrag (für UG/ GmbH): circa 150 bis 300 € 
  3. Notarkosten (z. B. für UG/ GmbH): circa 300 - 800 € 
  4. Stammkapital (bei Kapitalgesellschaften): ab 1 € und bis zu 25.000 € 
  5. Ggf. Büroausstattung und Technik (Hinweis: Betriebsausgaben sind steuerlich absetzbar) 

Zusätzliche Kosten erwarten dich durch eine Rechtsberatung, die du ggf. in Anspruch nimmst bzw. sogar in Anspruch nehmen solltest, um ein rechtssicheres Unternehmen auf die Beine zu stellen. 

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Welche monatlichen Kosten hat man als Selbstständiger? 

Neben den Kosten zur Gründung eines Unternehmens darfst du bei deiner Kalkulation auch die monatlichen bzw. die regelmäßig anfallenden Ausgaben nicht vernachlässigen. 

Verkaufst du ein physisches Produkt? Produktbezogene Kosten beziehen sich auf die Produktentwicklung, ggf. Lizenzgebühren, Herstellung, Produktverpackung, Lagerhaltung, Versand, Verpackungsmaterial und die dazugehörigen Pflichtabgaben. 

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Wenn du physische Produkte in Kartons verschickst, giltst du als Hersteller von Verpackungsmüll und musst dich damit an bestehenden Kreislaufsystemen registrieren. Eine Lösung dafür ist zum Beispiel die Anmeldung bei Lizenzero

Zu Lizenzero

Sogenannte “Sachgemeinkosten” sind Ausgaben, die nur indirekt mit der Herstellung deines Produkts in Verbindung stehen und sich auch rund um dein Unternehmen drehen. Dazu gehören unter anderem: 

  1. Ausgaben für Marketing 
  2. Ausgaben für Buchhaltung bzw. Kosten für Steuerberater 
  3. Kosten für Büroräume (z. B. Miete, Strom, Internet, Heizung, Versicherungen)

Weitere monatliche Kosten drehen sich zum Beispiel um:

  1. Krankenversicherung
  2. Versicherungen (z. B. Betriebs- oder Berufshaftpflichtversicherung) 
  3. IHK-/ HWK-Beitrag (Industrie- und Handels- bzw. Handwerkskammer)
  4. Sonstige Ausgaben (z. B. Weiterbildungen, Fahrtkosten etc.)

Möchtest du nach deiner Firmeneröffnung auch Mitarbeiter einstellen? Dann musst du Personalkosten berücksichtigen. Dazu gehören: 

  1. Lohn bzw. Gehalt 
  2. vermögenswirksame Leistungen
  3. Urlaubs- und Weihnachtsgeld 
  4. Arbeitgeberanteil der Sozialversicherung
  5. Beiträge für die Berufsgenossenschaft 
  6. ggf. freiwillige betriebliche Zuwendungen
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Wie bezahle ich mich als Selbstständiger? 
Für Unternehmer ist der “Unternehmerlohn” eine Möglichkeit. Dabei handelt es sich um die Vergütung, die ein Unternehmer für seine Aktivität im eigenen Unternehmen erhält. Wie hoch das ausfällt, kann individuell entschieden werden – nicht nur unter Berücksichtigung der eigenen Lebenshaltungskosten, sondern auch der zu zahlenden Steuern. Grundsätzlich zählt der Unternehmerlohn nicht zu den Betriebsausgaben. Aber: Freiberufler, Einzelunternehmer oder andere Selbstständige dürfen sich kein Gehalt auszahlen.

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* Alle Preise netto zuzüglich gesetzliche Mehrwertsteuer. Die Mindestlaufzeit beträgt 12 Monate.
** Hilfe bei Abmahnungen ist eine freiwillige solidarische Unterstützungsleistung für Mitglieder des Händlerbund e.V. Die Bedingungen der Abmahnhilfe ergeben sich aus der Rechtsschutzordnung des Händlerbund e.V.

 

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