Phygital Commerce – Kurz & Kompakt
- Physisch + Digital = Phygital
- Verbindung von Online- und Offline-Shopping: Kunden können Produkte online recherchieren und diese im Geschäft ausprobieren oder umgekehrt.
- Nahtlose Übergänge durch Technologie: Einsatz von QR-Codes, Augmented Reality (AR) und mobilen Apps ermöglicht fließende Wechsel zwischen digitalen und physischen Einkaufserlebnissen.
- Vorteile für Händler: Höhere Kundenzufriedenheit, stärkere Bindung und neue Umsatzpotenziale.
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Was ist Phygital Commerce?
Wieder ein neuer Begriff? Nicht ganz. Phygital ist eine Wortschöpfung aus „physical" (physisch) und „digital" und beschreibt die nahtlose Verbindung von Online- und Offline-Erlebnissen im Handel. Ziel ist es, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren: die Bequemlichkeit des Online-Shoppings mit dem persönlichen Erlebnis im stationären Handel. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen digitalem und physischem Einkauf, um Kunden ein konsistentes und ansprechendes Erlebnis zu bieten.
Phigital Commerce ist auch unter den Begriffen phygital Shopping oder phygital Retail bekannt.
Die drei Säulen des Phygital Commerce
Phygital Commerce verbindet die Vorteile des Online- und Offline-Handels zu einem ganzheitlichen Kundenerlebnis. Und das macht dein Unternehmen zukunftssicher. Drei zentrale Säulen bilden das Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung:
1. Technologie als Brücke
Digitale Tools wie QR-Codes, Augmented Reality (AR), Near Field Communication (NFC) und interaktive Kioske verbinden die physische mit der digitalen Welt. Beispielsweise ermöglichen AR-Anwendungen Kunden, Produkte virtuell auszuprobieren, bevor sie diese im Geschäft kaufen. Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von QR-Codes in Schaufenstern, die zu Online-Shops führen und so den Einkauf rund um die Uhr ermöglichen.
2. Datengetriebene Personalisierung
Durch die Analyse von Kundendaten verschiedener Kanäle können Händler personalisierte Angebote und Empfehlungen erstellen. Ein Beispiel: Ein Kunde, der online nach einem bestimmten Produkt sucht, erhält im Geschäft gezielte Empfehlungen oder Rabatte für dieses Produkt.
3. Omnichannel-Integration
Sehr flexibel: Die Verknüpfung von Online- und Offline-Kanälen ermöglicht es Kunden, einfach zwischen verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten zu wechseln. Beispielsweise können sie online bestellen und die Ware im Geschäft abholen (Click & Collect) oder im Laden einkaufen und sich die Produkte nach Hause liefern lassen.
Tipp: Unified Commerce geht über die klassische Omnichannel-Strategie hinaus, indem es alle Vertriebskanäle und Backend-Systeme in einer zentralen Plattform vereint. Dies ermöglicht eine konsistente und personalisierte Customer Journey über alle Touchpoints hinweg.
Social Commerce: Kunden dort erreichen, wo sie sind
Die Integration von Social Media und E-Commerce, bekannt als Social Commerce, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Plattformen wie Instagram und TikTok ermöglichen es, Produkte direkt über soziale Netzwerke zu verkaufen und mit Kunden in Echtzeit zu interagieren. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für personalisierte Einkaufserlebnisse und stärkt die Kundenbindung.
Praxisbeispiele für Phygital Commerce
Die ein oder andere Umsetzung von Phygital Commerce ist dir bestimmt auch schon unter die Augen gekommen. Es ist doch immer interessant zu sehen, was andere Händler anbieten.
Click & Collect / Click & Meet
Kunden bestellen online und holen die Ware im Laden ab oder vereinbaren einen Beratungstermin. Dies kombiniert die Flexibilität des Online-Shoppings mit dem persönlichen Service vor Ort.
Digitale Spiegel und virtuelle Anproben
Einzelhändler wie Sephora nutzen Augmented Reality, um Kunden virtuelle Anproben zu ermöglichen. Diese Technologie erkennt automatisch Gesichtszüge und passt die Darstellung präzise an, wodurch das Einkaufserlebnis personalisiert und hygienisch gestaltet wird. So können Kunden Produkte ausprobieren, ohne sie physisch anzufassen.
Interaktive Schaufenster
Einzelhändler wie Rose City Goods integrieren QR-Codes in ihre Schaufenster, die Kunden scannen können, um Produkte direkt online zu kaufen oder weitere Informationen zu erhalten.
Mobile Apps mit In-Store-Funktionen
Marken wie Nike bieten Apps an, mit denen Kunden Produkte reservieren, personalisierte Empfehlungen erhalten und spezielle Angebote im Laden freischalten können.
Warum Phygital Commerce für dich spannend sein könnte
Stell dir vor, deine Kunden stöbern mit dem Smartphone auf dem Sofa durch dein Sortiment, legen ein Produkt in den Warenkorb und können es später im Laden ausprobieren oder direkt mitnehmen. Oder andersrum: Sie entdecken ein Produkt vor Ort, scannen es ein und kaufen es später online. Der Kunde kann es also so händeln, wie er es möchte.
Vorteile von Phygital Commerce
Verbessertes Kundenerlebnis
Hier ist der Kunde wirklich König. Durch die Integration von Online- und Offline-Kanälen können Kunden nahtlos zwischen verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten wechseln. Ihm wird nichts vorgeschrieben. Beispielsweise ermöglicht Click & Collect den Kunden, online zu bestellen und die Ware im Geschäft abzuholen. So kann phygital Shopping die Kundenzufriedenheit und -bindung steigern.
Erhöhte Flexibilität und Bequemlichkeit
Gerade Kunden, die sich noch unsicher sind, profitieren von dieser Möglichkeit. Sie können Produkte online recherchieren, Preise vergleichen und Verfügbarkeiten prüfen, bevor sie sich für einen Kauf im Geschäft oder online entscheiden. Dies gibt ihnen mehr Kontrolle über ihren Einkaufsprozess.
Personalisierte Einkaufserlebnisse
Als Händler profitierst du durch die Nutzung von Kundendaten aus verschiedenen Kanälen. So kannst du personalisierte Angebote und Empfehlungen erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben deiner Kunden zugeschnitten sind.
Steigerung der Markenbekanntheit und -loyalität
Ein konsistentes und integriertes Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg stärkt das Markenimage und fördert die Kundenbindung.
Nachteile von Phygital Commerce
Komplexität der Systemintegration
Die Verknüpfung von Online- und Offline-Systemen erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um ein nahtloses Kundenerlebnis zu gewährleisten. Dies kann technisch anspruchsvoll und ressourcenintensiv sein.
Höhere Investitionskosten
Die Implementierung von Technologien wie Augmented Reality, interaktiven Displays oder mobilen Apps kann mit erheblichen Kosten verbunden sein, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.
Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft: Mehr als nur ein Trend
Immer mehr Konsumenten legen Wert auf umweltfreundliche und nachhaltige Produkte. Phygital Commerce kann dabei helfen, ressourcenschonende Prozesse zu implementieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Durch die Kombination von digitalen Tools und physischen Prozessen lassen sich Retouren reduzieren, Lieferketten optimieren und Ressourcen effizienter nutzen.
Selbsttest: Passt Phygital Commerce zu deinem Unternehmen?
Phygital Commerce, die Verbindung von physischem und digitalem Einkaufserlebnis, bietet zahlreiche Chancen, aber auch Herausforderungen. Um herauszufinden, ob dieser Ansatz zu deinem Geschäftsmodell passt, beantworte die folgenden Fragen:
Fazit Phygital Commerce
Der Ausdruck Phygital Commerce/ Shopping klingt zwar seltsam, aber ist der Schlüssel zu zukunftsfähigem Handel. Indem du die Stärken des Online- und Offline-Handels verbindest, schaffst du ein nahtloses und personalisiertes Einkaufserlebnis. Kundenbedürfnisse haben sich nun mal verändert. Für dich als Online-Händler wird es immer wichtiger, möglichst flexibel zu sein. Vielfältige Möglichkeiten wie Click & Collect, Augmented Reality oder personalisierte Angebote bieten enormes Potenzial. Und du sprichst damit eine breitere Kundschaft an.
Als Online-Händler solltest du die Chancen des Phygital Commerce nutzen, um dich im Wettbewerb zu behaupten und deine Kunden langfristig zu binden. Mit der richtigen Strategie und den passenden Tools kannst du die Brücke zwischen digitalem und physischem Handel erfolgreich schlagen. Versuch es doch mal.

FAQ Phygital Commerce & Shopping
Was bedeutet „phygital” überhaupt?
Der Begriff „phygital“ ist eine Wortkombination aus „physical” (physisch) und „digital”. Er beschreibt die Verschmelzung von stationärem Handel und digitalen Technologien zu einem nahtlosen Einkaufserlebnis.
Was ist der Unterschied zwischen Phygital Commerce und Phygital Shopping?
Phygital Shopping bezieht sich auf das Einkaufserlebnis aus Sicht des Kunden, also die Verknüpfung von Online- und Offline-Elementen beim Kauf. Phygital Commerce hingegen beschreibt die strategische und prozessorientierte Integration digitaler und physischer Vertriebs- und Servicemodelle aus Sicht des Unternehmens. Kurz:
- Phygital Shopping = Wie der Kunde das Einkaufserlebnis wahrnimmt
- Phygital Commerce = Wie Unternehmen physische und digitale Vertriebskanäle strategisch verbinden
Warum ist Phygital Commerce wichtig für Online-Händler?
Weil Kunden heute kanalübergreifend agieren: Sie recherchieren online, kaufen im Laden oder umgekehrt. Wer als Händler nicht beides verknüpft, verliert potenzielle Käufer. Ein phygitales Geschäftsmodell erhöht die Sichtbarkeit, verbessert die Kundenbindung und steigert letztlich die Conversion Rate.
Welche Technologien kommen beim Phygital Shopping zum Einsatz?
Zu den häufig genutzten Technologien gehören QR-Codes im Laden, AR-Features (z. B. virtuelle Anproben), Self-Checkout-Systeme, digitale Beratung, Click & Collect, sowie personalisierte Apps oder digitale Kassenbons.
Ist Phygital Commerce nur etwas für große Unternehmen?
Nein. Auch kleine und mittlere Händler können phygitale Elemente integrieren, zum Beispiel durch lokale Verfügbarkeitsanzeigen im Online-Shop, mobile Payment, Live-Shopping oder eine einfache Shop-App mit Store-Anbindung.

Geschrieben von
Anja Schachheim
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