Abo-Commerce » Steigere deinen Umsatz mit Abos » So geht's

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Umsatz steigern! Aber wie? Der Schlüssel zu deinem Erfolg ist Kundenbindung. Kreative Kampagnen schalten, Posts in den sozialen Medien gestalten und Rabatte überlegen – schön und gut, aber aufwändig und anstrengend, wenn du immer wieder Neukunden gewinnen musst. Frage dich lieber, wie du Kunden langfristig an dich binden kannst. 

Stell dir vor: Bestimmte Produkte verlassen regelmäßig dein Lager ohne neue Bestellungen und deine Kasse füllt sich trotzdem. Mit Abo-Commerce ist das möglich. In verschiedenen Paketen lässt sich deine Kundschaft von deinen Produkten begeistern, ohne dass sie jedes Mal eine neue Bestellung tätigen müssen. 

Bei nach wie vor wachsender Konkurrenz im E-Commerce könnten Abo-Modelle dein Alleinstellungsmerkmal werden, mit dem du dich erfolgreich von deiner Konkurrenz abhebst. Abo-Commerce ist bereits ein wachsender Trend, warum noch ohne dich? Lies dich jetzt in das Thema ein und profitiere zukünftig von treuen Kunden.

Abo-Commerce – Kurz und Kompakt 

  1. Im Subscription Based E-Commerce basiert das Geschäftsmodell auf Abonnenten. 
  2. Konsumenten beziehen für eine bestimmte Vertragslaufzeit regelmäßig Produkte oder Dienstleistungen.
  3. Ein Abonnement ist ein vertraglich gesicherter, regelmäßiger Bezug eines Produkts gegen ein Entgelt.
  4. Durch Abo-Commerce kann die Kundenbindung gestärkt und der Umsatz gesteigert werden. 
  5. Es gibt verschiedene Abo-Modelle: Traditionell vs. Nicht-traditionell, Klassisch vs. Soft, Produkt vs. Dienstleistung.
  6. Subscription Management als Abonnementverwaltung hilft beim langfristigen Erfolg des Abo-Commerce.
  7. Abo-Commerce bietet viele Vorteile, u. a. geringere Kosten, planbare und stabile Umsätze oder wertvolle Werbemöglichkeiten.
  8. Die technische Umsetzung von Abo-Commerce im Online-Shop gelingt mit Plugins.
  9. Am Wichtigsten: Kenne deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse, biete ihnen einen Mehrwert und bleib in deinen Angeboten flexibel.

 

Abo-Commerce – Was ist das? 

Abo-Commerce wird auch Subscription based E-Commerce genannt, also ein auf Abonnementen basierendes Geschäftsmodell. Dabei beziehen Konsumenten regelmäßig Produkte bzw. nehmen ein Leistungsangebot in Anspruch für eine vereinbarte Vertragslaufzeit. 

Ziel von Abo-Commerce ist es, die Kunden möglichst lange bzw. zumindest über einen längeren Zeitraum hinweg an das Unternehmen zu binden. Abo-Commerce ist also eine optimale Methode zur Kundenbindung

Besonders bekannt aus dem Abo-Commerce sind Food- und Kochboxen. Die Konsumenten erhalten entweder eine Zusammenstellung verschiedener Produkte oder Zutaten für Rezepte, die sie sich zuvor ausgesucht haben. Das erspart den Weg zum Supermarkt, verhindert Lebensmittelverschwendung und bringt die Kunden mit einer Vielzahl neuer Rezepte zusammen. 

Was sind eigentlich Abos?

Bei einem Abonnement (Abo) handelt es sich um einen vertraglich gesicherten, regelmäßigen Bezug einer Leistung oder eines Produkts gegen ein Entgelt. Der Bezug ist dabei oft aufgrund der Laufzeit verbilligt. 

Im Grunde sind Abo-Modelle schon allgegenwärtig – Die Windeln kommen regelmäßig nach Hause, jährlich erneuern sich die Nutzungsrechte für Programme und wöchentlich wird die neueste digitale Ausgabe der Lieblingszeitschrift gelesen. 

In einem Abonnement erhalten Kunden also eine Produktlieferung, eine Dienstleistung, Nutzungsrechte o.Ä. in regelmäßigen Zeitintervallen. Bei einem Abo setzt sich die Leistung automatisch fort, ohne dass eine erneute Bestellung ausgelöst werden muss. 

Abonnements sind dabei in verschiedenen Bereichen möglich, zum Beispiel: 

  1. Zeitschriften
  2. Streamen von Musik und Film
  3. Lebensmittel 
  4. Nutzung von Transportsystemen
  5. Nutzung von Softwares 

Die Nachfrage nach den Gütern des täglichen bzw. regelmäßigen Bedarfs liegt vor allem dem Serviceeffekt (Convenience) zugrunde. Die Kunden benötigen die Produkte ohnehin, sparen mit Hilfe eines Abos aber Zeit und Geld. Hochwertiger Konsum (Curation) wird durch emotionale Gründe ausgelöst, also beispielsweise exklusive Produkte, Überraschungen oder besondere Rabatte. 

Alle Vorgänge rund um die Anwendung des Abo-Modells im Online-Handel werden dann als Abo-Commerce bezeichnet. 

Warum ein Abo-Modell? – Viele Vorteile 

Kundenzufriedenheit und -loyalität zu verbessern, ist für Online-Händler eine der wichtigsten Ziele. Denn: Zufriedene Kunden hinterlassen gute Bewertungen, empfehlen dich weiter, kaufen erneut und das vielleicht sogar immer wieder. 

Mit einem Abo-Modell wird Konsumenten hauptsächlich Bequemlichkeit, Zeitersparnis und Entlastung versprochen. Kunden sollen von einer geringen Entscheidungskomplexität profitieren oder sich von neuen Produkten überzeugen lassen. Ein bedarfsgerechtes Angebot prägt eine positive Nutzenwahrnehmung. Auch finanzielle Vorteile, also Ersparnisse, die sich durch das Abo langfristig ergeben, sind für Konsumenten interessant. 

Mit dem Abo-Geschäftsmodell kannst du den Customer Lifetime Value signifikant steigern. Was bedeutet das? Der Customer Lifetime Value steht für den Kundenwert bzw. Kundenertragswert. Gemeint ist damit der Durchschnittswert eines Kunden während seiner gesamten Beziehung mit einem Unternehmen. Es handelt sich dabei also um deine Einnahmen, die dir der Kunde im Laufe eurer Beziehung einbringt. 

Abo-Commerce in deinen Online-Shop zu integrieren, hat für dich als Online-Händler aber ganz verschiedene Vorteile: 

  1. Du sparst Kosten und Aufwand für die Neukundengewinnung
    Eins ist klar: Kunden langfristig an dich zu binden, ist für gewöhnlich wesentlich günstiger als eine aufwändige Neukundenakquise. Dank Abo-Commerce steigt die Anzahl deiner Bestandskunden kontinuierlich, selbst wenn einige ihr Abo doch wieder beenden.

  2. Du erweiterst trotzdem deinen Kundenkreis
    Durch die Vorteile eines Abonnements und deine besonderen Angebote kannst du einen größeren Kundenkreis von deinen Abos überzeugen. Durch guten Service, qualitative Produkte und die ständige Optimierung deines Abo-Commerce bleiben dir deine Kunden außerdem treu ergeben. Ein Vertrauensverhältnis wird für dich in Treue, positiven Bewertungen und Weiterempfehlungen belohnt.

  3. Du hast geringere Lagerkosten
    Mit deinem Online-Shop musst du Waren immer in einem bestimmten Kontingent zur Verfügung halten, was natürlich Kosten verursacht. Mit Abo-Commerce hast du einen festen Auslieferungsrhythmus, was dir eine auftragsbezogene Warenbeschaffung ermöglicht. 

  4. Du hast planbare, stabile Umsätze
    Aktive Abonnements heißt auch regelmäßige Umsätze, die stabil bleiben. Wiederkehrende Zahlungen, die durch die Abos eingehen, sorgen für die finanzielle Sicherheit deines Online-Shops. Durch Kündigungsfristen kannst du dich auch auf Verluste wirtschaftlich besser einstellen. Das gibt dir auch Planungssicherheit für neue Produkte oder andere Anpassungen. 

  5. Du kannst höhere Gesamtgewinne generieren
    Durch die möglichen Einsparungen von Kosten und der Planungssicherheit kannst du höhere Gesamtgewinne generieren. Durch Testzeiträume oder Gratisprodukte kannst du per Cross- und Upselling weitere Produkte bzw. Dienstleistungen verkaufen und damit noch mehr Umsatz generieren. 

  6. Du hast Werbemöglichkeit für neue Produkte
    Je nach Abo-Modell kannst du neue Produkte in deinem Online-Shop einfacher bekannt machen. Du kannst sie beispielsweise als Geschenk oder in Probegrößen in abonnierte Boxen bzw. Pakete legen und somit das Interesse daran wecken. 

  7. Du sammelst wertvolle Daten
    Das Kaufverhalten deiner User zu verstehen, kann für deinen Online-Shop von Vorteil sein. Dadurch kannst du nicht nur deine aktuellen Kunden zufriedenstellen, sondern die Modelle und auch deine Marketingmaßnahmen gezielter ausrichten, um neue Kunden für dich gewinnen zu können. 

  8. Du verschaffst dir einen Wettbewerbsvorteil
    Etwas zu tun, was die Konkurrenz nicht macht – das ist von Vorteil für dich. Mit den Vorteilen, die du Konsumenten durch deine Abo-Modelle lieferst, kannst du dich effektiv von deiner Konkurrenz abheben. Das verschafft dir Sichtbarkeit und kann Interessenten dazu motivieren, bei dir zu kaufen. 

Für deine Kunden bietet Abo-Commerce verschiedene Vorteile: 

  1. Durch die automatische Nachbestellung von Produkten, die sie regelmäßig benötigen, sparen sie Zeit
  2. Es ist außerdem wesentlich bequemer – für Konsumenten erübrigt sich der Weg in den Supermarkt oder das Auschecken im Online-Shop, wenn die Produkte automatisch nachgeliefert werden. 
  3. Verbraucher können mit Hilfe von Abo-Modellen außerdem auch ihre Ausgaben besser planen
  4. In einem Abonnement sind die Einzelpreise oft geringer. Ein Abo zu wählen, ist für Konsumenten also langfristig günstiger
  5. Sie profitieren zudem von den Empfehlungen des Anbieters und können so immer neue Produkte entdecken

Branchen und Produkte, die sich für Abo-Commerce eignen

Am gängigsten ist Abo-Commerce mittlerweile bei allen Konsumgütern, die auch regelmäßig verbraucht werden. Dazu gehören beispielsweise: 

  1. Kochboxen
  2. Kaffee
  3. Lebensmittel im Allgemeinen
  4. Babynahrung
  5. Nahrungsergänzungsmittel
  6. Tierfutter
  7. Kosmetika und Hygieneprodukte
  8. Gewürze
  9. Windeln
  10. Tabakprodukte
  11. Medikamente 
  12. Bürobedarf oder Schreibwaren
  13. Heizmaterial
  14. Reinigungsmittel
  15. Saiten für Instrumente
  16. Batterien
  17. Künstler- und Bastelbedarf 
  18. Dünger und Blumen 
  19. Wolle und Garne
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Abo-Commerce ist bisher also in der Lebensmittel-, Bekleidungs- und Beauty-Branche am beliebtesten. Aber Abos bestimmen auch unseren ganzen Alltag: Wir lesen wie gewohnt unsere digitale Zeitschrift, streamen Filme und Musik und nutzen Programme und Software dank Lizenzen. 

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Welche Abo-Modelle gibt es? 

Heutzutage sind Abos insbesondere bei digitalen Produkten, Online-Diensten, Softwares und Plattformen zum Streamen von Inhalten gängig. Abos für Software, Musik und Video werden häufig als traditionelle Abo-Modelle gesehen. 

Zu nicht-traditionellen Abo-Modellen werden zum Beispiel: 

  1. Produktboxen
  2. Online-Gesundheits- oder Fitnessplattformen
  3. Online-Lernplattformen
  4. Regelmäßige Lieferungen von Ersatz-/ Auffüllprodukten

gezählt. 

Das Subscription Geschäftsmodell wird dabei oft auf verschiedene Arten umgesetzt: 

  1. Überraschungsboxen: In einem festen Turnus erhält der Kunde Boxen mit Inhalten einer bestimmten Warengruppe, z. B. Beauty-Boxen. 
  2. Club-Mitgliedschaften: Für einen bestimmten Zeitraum bekommt der Kunde Vergünstigungen oder besondere Produkte. 
  3. Replenishment (Nachschub): Produkte des täglichen Bedarfs werden dem Kunden regelmäßig geliefert. (z.B. Lebensmittel) 

Beliebt sind mittlerweile auch sogenannte Soft-Subscription-Modelle. Es handelt sich dabei um flexible Abo-Modelle, bei denen: 

  1. Liefermenge,
  2. Leistungsumfang,
  3. Lieferzeit,
  4. Laufzeit und
  5. Zustellrhythmus 

jederzeit verändert werden können. In einem klassischen Abo sind Zeiträume, enthaltene Leistungen bzw. Produkte sowie Preise festgelegt. Diese klassischen Abos werden allerdings immer unbeliebter.

Im Abo-Commerce werden außerdem Produkt-Abos und Dienstleistungs-Abos unterschieden. Produkt-Abos sind physische oder digitale Güter, beispielsweise der Bezug eines Magazins oder einer Zeitung. 

Dienstleistungs-Abos gibt es in: 

  1. physisch-ortsgebunden: Beispielsweise die Nutzung eines Fitnessstudios. 
  2. digital-ortsungebunden: Streamingdienste (z.B. für Musik oder Fernsehen) 

Subscription Economy und Subscription Management – Was ist das?

Subscription Economy und Management sind Begriffe, die dir im Zuge deiner Recherche zum Abo-Commerce begegnen. 

Viele Verbraucher ziehen mittlerweile eine kontinuierliche Nutzung von manchen Dienstleistungen oder Produkten einem einmaligen Kauf vor. Die Antwort darauf ist die Subscription Economy. Gestärkt wird die Subscription Economy durch den Wunsch der Verbraucher nach Flexibilität und Individualität. Das Geschäftsmodell in der Subscription Economy sind Abo-Modelle, deren Vorteil hauptsächlich in den stetigen und planbaren Umsätzen liegt. 

Beim Abo-Commerce kommst du am Subscription Management nicht vorbei. Mit der Abonnementverwaltung wird der Lebenszyklus eines jeden Abos von Anfang bis Ende verwaltet und sichergestellt, dass die Kunden mit der Dienstleistung oder dem Produkt zufrieden sind. 

Für ein effektives Subscription Management kannst du auch auf Software bzw. Plattformen zurückgreifen, die dich dabei unterstützen. Diese kümmern sich um die verschiedenen Aspekte des Subscription Modells, wie zum Beispiel die wiederkehrenden Abrechnungszyklen und auch das Mahnwesen. 

Herausforderungen im Abo-Commerce 

Im Abo-Commerce kommen dennoch einige Herausforderungen auf dich zu. Deine Zielgruppe könnte beispielsweise grundsätzlich nur zeitlich begrenztes Interesse am Produkt haben. Das wäre bei Babyartikeln der Fall. Die Herausforderung besteht dann in der dauerhaften Akquise von Neukunden

Mit dem Abo-Modell setzt du außerdem darauf, dass sich Kunden tatsächlich an das Produkt binden. Um (potenzielle) Kunden nachhaltig von deinen Produkten oder Dienstleistungen zu überzeugen, sind mitunter mehr Marketingmaßnahmen und mehr Kundenkontakte notwendig. 

Das Subscription Geschäftsmodell muss sich wirtschaftlich lohnen. Zu Beginn ist das eine Herausforderung, wenn deine Umsätze noch gering sind, du aber gleichzeitig Kosten für Marketing, Akquise & Co. hast. Mit deinem Online-Shop ausschließlich auf Abo-Modelle zu setzen, kann daher eine Herausforderung sein. Dazu gehört auch, die Abos trotz der Ausgaben, etwaiger Rabatte und Angebote zukünftig für dich rentabel zu halten. 

Herausfordernd kann auch die technische Implementierung in deinen Online-Shop sein. Wenn es bei deinem derzeitigen Shopsystem nicht wie gewünscht funktioniert, musst du gegebenenfalls sogar den Anbieter wechseln. Das kann weitere Kosten verursachen und bedeutet in jedem Fall Mehrarbeit. 

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Subscription Management, also die Verwaltung der Abonnements und Abonnenten, kann eine weitere Herausforderung darstellen. Mit dem Abo-Modell kommen viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf dich zu, um die du dich im Tagesgeschäft zusätzlich kümmern musst. 

Abo-Commerce und Recht

Der Online-Standardkauf dreht sich meist um einmalige Bestellungen für ein oder mehrere Produkte. In einem Abo-Modell sieht die rechtliche Lage jedoch etwas anders aus, denn für eine bestimmte Vertragslaufzeit werden bestimmte Produkte oder Dienstleistungen regelmäßig geliefert. Das hat auch Auswirkungen auf bestimmte Rechtsgebiete, denn der Kunde verpflichtet sich zu wiederkehrenden Zahlungen und ist damit unter Umständen (sehr lange) gebunden.

Widerrufsrecht 

Grundsätzlich haben deine Kunden nicht nur bei Abschluss von Kaufverträgen, sondern auch bei online abgeschlossenen Dienstleistungen (z.B. bei Coachings oder Seminaren) oder eben auch bei Abo-Modellen ein Widerrufsrecht, dessen Frist je nach Vertrag mit Abschluss des Vertrages oder Lieferung beginnt. Wichtig ist in jedem Fall, dass du deine Kundschaft entsprechend über das ihr zustehende Widerrufsrecht korrekt informierst.

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Muster-Klausel

“Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben bzw. hat, sofern im Rahmen einer Bestellung Waren zur regelmäßigen Lieferung über einen festgelegten Zeitraum hinweg geliefert werden.”

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Urteil

Wie das Widerrufsrecht zu interpretieren ist, wenn dem eigentlichen Abonnement eine kostenlose Testphase vorangeht, hatte schon der EuGH entschieden: Verbraucher haben grundsätzlich nur einmal das Recht, einen Vertrag zu widerrufen. Wurde der Verbraucher oder die Verbraucherin bei Abschluss des Abonnements nicht klar, verständlich und ausdrücklich darüber informiert, dass dieses Abonnement nach einem kostenlosen Anfangszeitraum kostenpflichtig wird, muss die Kundschaft jedoch über ein neuerliches Widerrufsrecht verfügen (Urteil vom 05.10.2023, Rechtssache C‑565/22).


AGB: Was muss in die Klauseln?

Da es bei einem Vertrag mit Laufzeit anders als beim regulären Kauf weitere Dinge zu beachten gibt, müssen entweder die jeweiligen Artikelbeschreibungen oder zentral die AGB mit den wichtigen Informationen zum Vertrag bestückt werden. Wenn du vielleicht schon in deinem Shop AGB verwendest, müssen sie um spezielle Klauseln erweitert werden. Zu denken wäre da an folgende Punkte:

  1. (Mindest)Laufzeit des Abos
  2. ggf. Hinweise über die Verlängerung des Abos
  3. Lieferintervalle
  4. Zahlungsintervalle und Rechnungsstellung
  5. ggf. Hinweise zu Versandkosten, wenn für das Abo etwas anderes als für den Warenkauf gilt
  6. Kündigungsbedingungen (z. B. Frist, Form, Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen)

Besonderheiten beim Check-out

Weil es im Bestellablauf “aufs Ganze” geht und sich deine Kundschaft zu einer wiederkehrenden Zahlung verpflichtet, sind hier noch einmal besondere Pflichten vom Gesetzgeber vorgesehen. Für Abos musst du unmittelbar, bevor der Verbraucher seine Bestellung abgibt, klar und verständlich in hervorgehobener Weise folgende Informationen zur Verfügung stellen:

  1. den Gesamtpreis; dieser umfasst die pro Abrechnungszeitraum anfallenden Gesamtkosten und, wenn für einen solchen Vertrag Festbeträge in Rechnung gestellt werden, ebenfalls die monatlichen Gesamtkosten; wenn die Gesamtkosten vernünftigerweise nicht im Voraus berechnet werden können, ist die Art der Preisberechnung anzugeben,
  2. die Laufzeit des Vertrags oder die Bedingungen der Kündigung, wenn das Abo unbefristetet ist oder sich automatisch verlängert,
  3. ggf. die Mindestdauer der Verpflichtungen, die der Verbraucher mit dem Vertrag eingeht.

Neu seit 2022: Kündigungsbutton

Weil es Kunden oft schwer gemacht wird, Laufzeitverträge wieder zu kündigen, wollte es ihnen der Gesetzgeber einfacher machen. Seit dem 1. Juli 2022 gibt es daher für alle Unternehmen, die sogenannte Dauerschuldverhältnisse wie Abos anbieten, die Pflicht, einen Kündigungs-Button zur Verfügung zu stellen. 

Dieser besagte Kündigungsbutton muss auf der Webseite eingebaut werden. Wird diese Schaltfläche betätigt, sollen Verbraucher auf eine Bestätigungsseite gelangen. Hier muss ihnen ermöglicht werden, bestimmte Angaben zur Kündigung zu machen. Viele Unternehmen, die diese Pflicht versäumt haben, wurden daher abgemahnt.

Hier findest du weiterführende Infos zum Kündigungsbutton

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Technische Umsetzung in deinem Online-Shop

Damit du Abo-Commerce erfolgreich umsetzen kannst, ist eine technisch einwandfreie Umsetzung eine Voraussetzung. Dazu gehört nicht nur der reibungslose Umgang im Online-Shop, sondern beispielsweise auch: 

  1. saubere Kommunikation zwischen deinem Shopsystem und der Warenwirtschaft 
  2. automatisches Auslösen von Bestellung und Bezahlung in vereinbarten Intervallen 

Um Abo-Commerce mit deinem klassischen Online-Shop zu verbinden, empfiehlt sich übrigens auch ein gemischter Warenkorb, in welchen sowohl Abonnements, als auch Einzelprodukte eingefügt werden können. Das sind viele Anforderungen, die du am besten mit Hilfe eines Abo-Plugins in deinen bestehenden Online-Shop integrierst. 

Verschiedene Shopsysteme, wie zum Beispiel Shopware, verfügen über ein solches Plugin für Abo-Commerce, auf das du einfach zurückgreifen kannst. Für die Umsetzung ist das eine einfache Lösung, denn du profitierst beispielsweise auch von: 

  1. Abrechnung in Intervallen
  2. Unterstützung von Kundengruppenpreisen und Staffelpreisen 
  3. Änderungen von Zahlungsarten und Adressen bei laufendem Abo 
  4. Gewährung gestaffelter Rabatte 
  5. Kündigungsrückfragen 

Eine technisch einwandfreie Umsetzung des Abo-Commerce bringt weitere Vorteile für dich mit. Beispielsweise kannst du den administrativen Aufwand reduzieren, denn: 

  1. Zahlungen werden automatisch eingezogen
  2. transaktionale E-Mails (z.B. Bestellbestätigungen) werden dynamisch generiert und ausgelöst 
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Shopsysteme im Vergleich

Noch nicht entschieden? Neben Shopware gibt es viele weitere Systeme, die du nutzen kannst, zum Beispiel Gambio, Shopify, JTL oder Versacommerce. Diese verfügen über unterschiedliche Funktionen und Möglichkeiten, sodass die Auswahl mit deinem Bedarf zusammenhängt. Mit unserem Vergleich der Shopsysteme findest du genau das richtige System für deine Bedürfnisse. 

Zum Shopsystem-Vergleich

 

Best Practices – Mit Abo-Commerce durchstarten 

Am Wichtigsten für einen erfolgreichen Abo-Commerce ist der Aufbau und die Etablierung von langfristigen Kundenbeziehungen. Dafür kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen.

Frage dich zunächst: Welches Kundenbedürfnis möchtest du mit deinem Abo-Angebot ansprechen? Was wünscht sich deine Zielgruppe? Erleichterung bei der Kaufentscheidung, einfach Zeitersparnis oder grundsätzliche Entlastung im Alltag? Sind sie neugierig auf neue Produkte oder steht der Wunsch nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund? Die Bedürfnisse deiner Kunden auf Dauer zu befriedigen, erhöht den Customer Lifetime Value. 

Gewinne Kunden über mehrere Kanäle hinweg. Du solltest dich nicht nur auf einen Kanal verlassen. Auf Google wirst du trotz Suchmaschinenoptimierung nicht immer auf Platz 1 gelistet und in den sozialen Medien gefällt dein Profil vielleicht nicht allen. Abhängig von deinem Budget kannst du auch Google Ads oder Social Media Ads (z.B. TikTok oder Facebook) schalten. E-Mail-Marketing eignet sich außerdem dazu, Interessenten zu überzeugen und aktive Abonnenten mit nützlichem Content zu versorgen. 

Biete einen Mehrwert. Um Kunden mit einem Abo-Modell langfristig zu binden, kannst du ihnen besondere Angebote machen. Dazu gehören zum Beispiel spezielle Rabatte nur für Abo-Kunden, Einladungen zu Aktionen oder Events, Treue- oder Dankeschön-Geschenke oder Gratisprodukte.

Auch mit Exklusivität kannst du den Customer Lifetime Value steigern. Biete beispielsweise limitierte Auflagen, Zugang zu Club- oder VIP-Bereichen oder den ersten Zugriff auf neueste Produkte an. Besonders das Schaffen von speziellen Bereichen wirkt sich im Abo-Commerce positiv aus. Du gibst deinen Kunden damit nicht nur Zugang zu besonderen Angeboten, sondern ihnen zugleich das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. 

Um dich von deiner Konkurrenz abzuheben, kannst du entweder eine spezifische Nische bedienen, oder ein einzigartiges Geschäftsmodell ins Leben rufen. Mit Überraschungsboxen kannst du punkten und deine Kunden so Produkte testen lassen, die auf sie zugeschnitten sind oder aus ihrem Lieblingsbereich stammen. Wenn ihnen deine Produkte wirklich gefallen, animiert sie das außerdem zu weiteren Käufen gegebenenfalls auch unabhängig von einem Abo. 

Schaffe nachhaltige Angebote. Nachhaltigkeit im E-Commerce ist ein wichtiges Thema, insbesondere für Konsumenten. Mittlerweile kann damit sogar eine gesamte Zielgruppe angesprochen werden. Nachhaltigkeit kannst du mit deinem Abo-Commerce auf verschiedene Arten umsetzen: Naturprodukte, Fair Trade, nachhaltige Verpackungen oder nachhaltiger Versand sind deine Möglichkeiten. 

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Nachhaltigkeit im E-Commerce

Mit diesen Methoden kannst du als Online-Händler nachhaltiger wirtschaften und dein E-Commerce-Business umweltfreundlicher gestalten.

Zum Ratgeber

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Nachhaltige Versandverpackungen kaufen

Auf dem HB Marketplace findest du viele nachhaltige Verpackungen, Füllmaterial und Logistikbedarf für deinen E-Commerce zu günstigen Preisen.

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Lass dich dabei von anderen Unternehmen inspirieren. Manche Unternehmen pflanzen beispielsweise einen Baum für jede gelieferte Box oder spenden an Organisationen. Mit jeder gekauften Box etwas Gutes zu tun, ist ein gutes Verkaufsargument

Überzeuge Interessenten von deinem Abo-Modell

Um Kunden von deinem Abo-Modell zu überzeugen oder Neukunden im Abo-Commerce zu gewinnen, kannst du: 

  1. Rabatte und Werbeaktionen anwenden
    Mit solchen Aktionen kannst du neue Kunden anlocken oder sie von einem Wechsel in ein Abo-Modell überzeugen. Rabatte eignen sich dabei nicht nur für Neukunden, sondern für bestimmte Aktivitäten (z.B. Anmeldungen für Newsletter oder VIP-Lounges) oder für Zusatzleistungen. 

    hb-iconset-pfeil-2Mehr zu Rabatten
    Wie du sie rechtssicher einsetzt, um deinen Umsatz zu steigern, erfährst du in unserem Ratgeber zu Rabatten im E-Commerce.

  2. Testversionen bzw. Testzeiträume anbieten
    Du kannst Interessenten am Abo-Modell einen Testzeitraum bzw. Testlauf anbieten, um den Dienst und die Produkte zu testen. Die Kündigungsmöglichkeit dafür sollte so einfach und transparent wie möglich gestaltet werden, damit sich Verbraucher nicht vor einer ungewollten Verlängerung des Abos fürchten. 

  3. Flexible Verträge einsetzen
    Mit flexiblen Laufzeiten und Einstellungsmöglichkeiten für deine Abos kannst du den Bedürfnissen deiner Kunden am besten entsprechen. Bestellungen monatlich anzupassen oder pausieren zu können, bietet weitere Flexibilität, wodurch die Hemmschwelle für den Abschluss eines Abos gesenkt wird.

Wichtig dabei ist die Individualisierung
Wenn Kunden die Produkte, Lieferzeiten, Laufzeit & Co. für ihr Abo selbst bestimmen können, haben sie das Gefühl der vollen Kontrolle, wodurch sie sich sicherer fühlen. Weitere Maßnahmen für individuelle Abo-Modelle sind beispielsweise personalisierte Flyer, spezielle Rabattcodes oder persönliche Versandnachrichten.

Versichere den Datenschutz
Viele Konsumenten fühlen sich nach wie vor unsicher dabei, ihre Zahlungsdaten in Online-Shops zu hinterlegen. Besonders bei der Vielzahl an Online-Bezahldiensten, die es mittlerweile gibt. Aufgrund verschiedener
Datenschutzbestimmungen müssen personenbezogene Daten ohnehin geschützt werden. Trotzdem solltest du deiner Kundschaft verdeutlichen, dass ihre Daten in deinem Subscription Geschäftsmodell sicher sind.

hb-iconset-pfeil-2Welche Datenschutzbestimmungen du als Online-Händler beachten musst, um nicht ins Visier von Abmahnanwälten zu geraten verraten wir dir in unserem Ratgeber zu Datenschutzbestimmungen im E-Commerce.

Stell dich auf Veränderungen ein.
Im Abo-Commerce könnten sich die Tagesabläufe in deinem Unternehmen verändern bzw. mehr Aufgaben auf dich zukommen. Es sind womöglich Anpassungen im Produktdesign notwendig. Außerdem kommen im Zuge des Subscription Managements womöglich mehr Kundenkontakte auf dich zu. 

Vermeide diese Fehler im Abo-Commerce

  1. Im Abo-Commerce geht es trotz allem darum, Konsumenten für das Produkt zu begeistern und sie langfristig zu binden – nicht nur wegen anfänglich sehr günstigen Preisen. Mit hohen Anfangsrabatten wirbst du möglicherweise eher Konsumenten an, die sich hauptsächlich für das gute Angebot und weniger für dein Produkt interessieren. Diese Kunden springen dir auch sehr schnell wieder ab. 
  2. Eine schnelle Kündigung des Abos kann sich negativ auf deinen Umsatz auswirken. Im Subscription based E-Commerce ist es wichtig, deine Akquisitionskosten und die monatlich wiederkehrenden Ausgaben mit den Abo-Laufzeiten zu kompensieren. 
  3. Möglicherweise liegt auch eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Angebot vor. Um hier also eine schnelle Kündigung zu vermeiden, solltest du die Bedürfnisse deiner Kunden erfüllen und ihnen mit deinen Produkten bzw. deinem Service einen Mehrwert bieten. So kannst du auch verhindern, dass das Interesse größtenteils auf einem guten Angebot liegt.
  4. Fokussiere dich außerdem nicht auf ein einzelnes Produkt bzw. Abonnement. Biete eine Vielfalt an, die deine Zielgruppen ansprechen. Dadurch machst du auch Cross- oder Upsellings möglich. Wer für ein bestimmtes Produkt ein Abo hat, probiert ein passendes womöglich einzeln oder in einem weiteren Paket. 
  5. Höre niemals auf, Kunden zu gewinnen. Langfristige Kundenbeziehungen lohnen sich natürlich, trotzdem solltest du dich nie auf deiner vorhandenen Kundschaft ausruhen. Versuche trotzdem weiterhin über verschiedene Vertriebskanäle neue Kunden zu gewinnen und für deine Produkte und Abos zu begeistern. 

 

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Werde Profi im Abo-Commerce

Subscription Commerce bietet dir eine Vielzahl von Chancen für die Weiterentwicklung deines Online-Shops. Aber deine Produkte und Dienstleistungen in erfolgreiche Abonnements zu wandeln, ist keine leichte Aufgabe. Mit unserem Abo-Commerce E-Learning Kurs lernst du mit interaktiven Lektionen und Erfolgshinweisen, wie du Abo-Modelle erfolgreich umsetzt. 

Zum E-Learning-Kurs

 

 

Fazit zum Abo-Commerce

Risikoarm, flexibel, individuell, bequem – Mit Abos triffst du den Geist der Zeit und auch genau die Wünsche von Konsumenten. Den Kunden im Fokus zu haben, das ist dein A und O. Mit Qualität und Exklusivität schaffst du einen persönlichen Mehrwert, den sie lieben werden. 

Abo-Commerce ist eine optimale Ergänzung zu deinem Online-Shop. Deine Kunden können die Produkte kennenlernen, sich von ihnen begeistern lassen und diese zukünftig regelmäßig erhalten, und zwar ganz automatisch. Abo-Commerce bietet dir eine Vielzahl an Chancen, um Kunden langfristig an dich zu binden und damit deinen Umsatz zu steigern. 

Damit du im Abo-Geschäftsmodell nachhaltig erfolgreich bist, musst du auch nachhaltige Kundenbeziehungen aufbauen und Menschen für deine Produkte begeistern – nicht nur für gute Angebote. Achte daher auf Abo-Modelle mit Produkten, die einen Mehrwert bieten und individuelle Bedürfnisse erfüllen. Mit einem Modell, das den Wünschen deiner Zielgruppe entspricht, kannst du im Abo-Commerce erfolgreich sein. 

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