WhatsApp Datenschutz » DSGVO Probleme für Online-Händler

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Aus dem Alltag ist WhatsApp nicht mehr wegzudenken. Über den mobilen Messenger werden täglich 50 Milliarden geschriebene oder gesprochene Nachrichten, kleine Videos und Fotos verschickt. Denn Fakt ist – die Menschen wünschen sich eine unkomplizierte und schnelle Kommunikation und das am besten auch mit Unternehmen. Ewig in einer Warteschleife zu hängen oder tagelang auf eine Antwort per Mail zu warten, während auf der Homepage nur der Chatbot lauert, sorgt oft für Ärger.

Die Nutzung von WhatsApp im Unternehmen hat für dich einige Vorteile, sowohl für die interne Kommunikation, als auch in der Kommunikation mit deinen Kunden. Über WhatsApp kannst du Newsletter versenden und so auf einem zusätzlichen Weg auf dich aufmerksam machen. Aber wie hält es WhatsApp mit dem Datenschutz? Tatsächlich hagelt es hier viel Kritik, denn der Messenger mit US-amerikanischen Servern ist nicht DSGVO-konform. Woran das genau liegt und wie du damit umgehen kannst, erfährst du im Folgenden.

WhatsApp Datenschutz kurz & kompakt

  1. Der Schutz vor einer missbräuchlichen Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten ist durch das Bundesdatenschutzgesetz und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) geregelt.
  2. WhatsApp sammelt einige Daten über Nutzer, zum Beispiel: Standort, Anruflisten, eingehende und ausgehende SMS, Zugriff auf Mikrofon und Kamera, Fotoalben und eingelegte SD-Karten.
  3. WhatsApp sammelt Metadaten: Geräteinformationen, Art und Häufigkeit der Nutzung und die IP-Adresse.
  4. Die Kommunikation über WhatsApp läuft per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Daten werden also verschlüsselt auf Servern in den USA abgelegt und sind nur auf den jeweiligen Endgeräten unverschlüsselt.
  5. Die Übermittlung der Daten aus den Adressbüchern (z. B. Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail) ist bei fehlender Einwilligung nicht DSGVO-konform.

 

Was ist Datenschutz?

Datenschutz meint allgemeinhin den Schutz vor einer missbräuchlichen Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten, sowie den Schutz des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung. Der Datenschutz wird in Deutschland durch das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gesichert.

Mit der DSGVO werden die Betroffenenrechte im Datenschutz gestärkt. Für dich als Unternehmer und Arbeitgeber ist das relevant, weil die Gesetze zur Datenerhebung und Verarbeitung eingehalten werden müssen. Also musst du die Betroffenen über die Rahmenbedingungen informieren, wenn du personenbezogene Daten erhebst und verarbeitest. Es handelt sich dabei um die sogenannte Informationspflicht, deren Vorschriften sich maßgeblich in Art. 13 und 14 DSGVO finden.

 

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Unser Tipp

Datenschutz ist ein wichtiges Thema, um uns vor Missbrauch unserer personenbezogenen Daten zu schützen. Aber auch für dich als Unternehmer, um dich vor Abmahnungen zu schützen. Denn als Online-Händler unterliegst du bezüglich des Datenschutzes einigen Verpflichtungen.

 


Was weiß WhatsApp über mich?

Der Messenger-Dienst WhatsApp, ein Teil des Mutterkonzerns Facebook (Meta), sammelt selbstverständlich einige Daten. Zunächst muss nach dem Herunterladen der App ein persönlicher Account eingerichtet werden. Um nun mit anderen WhatsApp-Nutzern kommunizieren zu können, benötigt die Anwendung Zugriff auf das Adressbuch. Dabei werden also automatisch nicht nur Daten von dir, sondern auch von deinen Kontakten verarbeitet.

Welche Daten sammelt WhatsApp?

WhatsApp scannt vollständig das Telefonbuch und greift auf alle dort gespeicherten Daten zu, die an einen Server in den USA weitergeleitet werden. Das sind neben der Telefonnummer oft die E-Mail-Adresse, das Geburtsdatum oder sogar die Adresse. Damit die App ordnungsgemäß funktioniert, werden außerdem verschiedene Berechtigungen eingefordert.

Der Messenger-Dienst erhält damit unter anderem weitere Informationen bzw. Zugriff auf:

  1. Standort
  2. Anruflisten (eingehende und ausgehende Anrufe)
  3. Eingehende und ausgehende SMS
  4. Mikrofon
  5. Kamera
  6. Fotoalbum
  7. Auf dem Smartphone installierte Apps
  8. Eingelegte SD-Karten
Person tippt am Laptop

 

Die weiteren Berechtigungen, die WhatsApp anfordert, können in Erfahrung gebracht werden: Auf dem Smartphone musst du das App-Icon gedrückt halten und dir anschließend über die Informationen weitere App-Infos einholen und dir alle Berechtigungen anzeigen lassen.

Durch weitere Metadaten, die unverschlüsselt an WhatsApp übermittelt werden, kann die Anwendung außerdem weitere Informationen erhalten: Geräteinformationen, Art und Häufigkeit der Nutzung, IP-Adresse und gegebenenfalls auch die Meta-Messenger-ID, wenn der Meta-Messenger (die Messenger-App von Facebook) zusätzlich installiert ist.

Jeder hat selbst die Möglichkeit, herauszufinden, welche Daten WhatsApp gesammelt hat. Denn du kannst bei dem Messenger-Dienst gratis einen Bericht anfordern. Dafür öffnest du die App, gehst in die Einstellungen, klickst auf Konto und dann auf Konto-Info anfordern. Anschließend klickst du auf Bericht anfordern. Nach ungefähr drei Tagen erhältst du eine Zusammenfassung aller Daten, die WhatsApp gespeichert hat.

Den Bericht kannst dir über den gleichen Weg anschließend herunterladen. Es handelt sich um eine verpackte-Datei mit der Bezeichnung ‘Meine Konto-Info’, die über verschiedene Ordner verfügt:

 

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In den WhatsApp Account Informationen finden sich Informationen einerseits zur Registrierung, zum Beispiel Datum der Registrierung, das genutzte Netzwerk und Gerät. Andererseits werden auch Informationen über den User angezeigt: Telefonnummer, Name, E-Mail-Adresse, Status und Zeitstempel der Einrichtung, Profilbild und das Datum des Uploads.

Im Unterordner WhatsApp Connections erhält man eine Auflistung der Kontakte in WhatsApp, es handelt sich dabei um eine Liste von Telefonnummern. Außerdem gibt es eine weitere Übersicht zu den Gruppen, in denen man sich zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts befindet. In den WhatsApp Settings kann man sich unter ‘Terms of Service’ anschauen, wann den verschiedenen Nutzungsbedingungen zugestimmt wurde.

Wem gehören die Fotos auf WhatsApp?

Regelmäßig werden über WhatsApp viele Fotos und Videos getauscht. Dafür benötigt die App Zugriff auf die Fotomediathek deines Geräts, wenn du nicht gerade über die App aufnimmst. Viele nehmen an, dass WhatsApp damit automatisch die Rechte an diesen Medien besitzt.

In den Nutzungsbedingungen wird deutlich, dass du WhatsApp zum Versenden von Fotos und Videos deine Einwilligung aussprechen musst. Durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erhält WhatsApp aber keinen beliebigen Zugriff auf deine Medien. Denn durch die Verschlüsselung sind die Dateien nur den Teilnehmern des Chats sichtbar und WhatsApp kann nicht auf sie zugreifen. Nur während der Zustellung werden die Informationen vorübergehend und maximal bis zu 30 Tage in verschlüsselter Form auf den Servern gespeichert. Nach erfolgreicher Zustellung werden sie gelöscht.

WhatsApp hat lediglich das Recht, deine öffentlichen Daten anzuzeigen. Dazu zählen beispielsweise Profilbild und Status, insofern du dies als öffentlich ersichtlich eingestellt hast.

 

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Unser Tipp

Ist den Besuchern deines Online-Shops eigentlich bewusst, welche Daten du über sie erhebst? Du musst eine Datenschutzerklärung bereitstellen, um die Nutzer deines Shops nicht nur über die Datenerhebung zu informieren, sondern sie auch konkret darüber aufzuklären, wofür die Daten verwendet werden. Mit unserem Datenschutzerklärung-Generator hast du im Handumdrehen eine rechtssichere Erklärung.

 


WhatsApp und das Problem mit dem Datenschutz

Wenn eine Privatperson WhatsApp privat verwendet, spielt die DSGVO keine Rolle. Bei rein privater Nutzung von WhatsApp kann deshalb nicht gegen die DSGVO verstoßen werden, weil nach Art. 2 die Datenverarbeitung für familiäre oder persönliche Zwecke nicht von der Verordnung umfasst ist.

Sollte das Handy aber zugleich geschäftlich oder rein geschäftlich genutzt werden, ist wieder eine Haftung im Sinne der DSGVO möglich.

Warum kann WhatsApp nicht datenschutzkonform sein?

WhatsApp greift auf die Telefonnummern in deiner Kontaktliste zu und gleicht automatisch ab, ob dieser Nummer ein eigenes WhatsApp-Konto zugeordnet ist, damit ihr miteinander in Kontakt treten können. Dafür werden alle Kontakte automatisch an einen Server in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) übermittelt.

Trotz der verschlüsselten Kommunikation erhält WhatsApp aber verschiedene Informationen durch die Nutzung. Durch die Übermittlung von unter anderem Art und Häufigkeit der Nutzung oder der IP-Adresse kann WhatsApp jederzeit nachvollziehen:

  1. wer
  2. von welchem Endgerät
  3. von welchem Standort
  4. mit wem
  5. wie lange

kommuniziert hat. Laut Datenschutzgrundverordnung ist genau das aber untersagt.

Nach Art. 4 DSGVO handelt es sich außerdem um eine Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Art. 28 DSGVO bestimmt, dass es dafür die Zustimmung der betroffenen Person und einen Vertrag mit dem betreffenden Unternehmen bedarf.

Da die Nutzer von WhatsApp den Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen des Unternehmens zugestimmt haben, ist die Zustimmung von ihnen in dem Sinne gegeben. Aber nicht alle Personen in deiner Kontaktliste haben WhatsApp und somit der Bearbeitung ihrer personenbezogenen Daten nicht zugestimmt.

Um WhatsApp also geschäftlich und zugleich DSGVO-konform zu nutzen, müsste man eine schriftliche und belegbare Einwilligung jedes einzelnen Kontakts vorweisen können.

Was bedeuten die Datenschutzrichtlinien bei WhatsApp?

WhatsApp informiert über ihre Homepage im Bereich Rechtliches, unter anderem ausführlich über Nutzungsbedingungen, ihre Datenschutzrichtlinie, Richtlinien zum geistigen Eigentum und Cookies und auch zur WhatsApp Business App. Du erfährst also genau, welche Daten erhoben und wie mit ihnen verfahren wird. 

Die WhatsApp Datenschutzrichtlinie gibt konkret Aufschluss darüber, welche Informationen WhatsApp erhebt oder an Dritte weitergibt, wie der Nutzer seine Rechte ausüben und seine Informationen verwalten und löschen kann. WhatsApp erhebt zunächst folgende Informationen: Kontoinformationen wie Telefonnummer, ggf. Profilname und Info.

Aber insgesamt stellst du laut der Datenschutzrichtlinien natürlich wesentlich mehr Informationen zur Verfügung, zum Beispiel:

  1. Benutzerinhalte: Nachrichten und in Nachrichten enthaltene Medien (mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung), Status-Informationen (auch Ende-zu-Ende-verschlüsselt), Standortinformationen (verschlüsselt)
  2. Netzwerk: Upload der Kontakte
  3. Community- und Gruppeninformationen
  4. Konto-Zugriffsinformationen (z. B. zum Versenden von Verifizierungscodes)


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Verschiedene Informationen werden darüber hinaus automatisch erfasst, zum Beispiel:

  1. Nutzungsinformationen (z. B. wie die Dienste genutzt werden, wie mit anderen interagiert wird, Zeitpunkt und Häufigkeit und Dauer der Aktivität,
  2. Funktionen zum Beispiel Nachrichtenfunktionen und Zeitstempel)
  3. Geräte- und Verbindungsdaten (z. B. Hardware-Modell, Betriebssystem, Batteriestand, Signalstärke, Browser, Mobilfunknetz, Internetverbindung, Mobilfunk- oder Internetanbieter)
  4. Allgemeine Standortinformationen (z. B. IP-Adresse, Telefonvorwahlen)

Wenn der Account gelöscht wird, werden innerhalb von bis zu 90 Tagen auch die verarbeiteten Daten gelöscht. Alle, bis auf:

  1. Kopien bestimmter Protokolldatensätze zur Messung und Verbesserung von zum Beispiel Performance und Effizienz (unabhängig von einer persönlichen Kennung)
  2. Ggf. Protokoll- und Problemlösungsinformationen in Zusammenhang mit einem Sicherheitsvorfall
  3. Ggf. Aufbewahrung der Informationen aus rechtlichen Gründen

 

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Ist WhatsApp illegal?

Eine Frage, die ziemlich auffällig durch das Internet kursiert – ist WhatsApp etwa illegal? In Deutschland ist die App natürlich nicht verboten. Das Amtsgericht Bad Hersfeld hat entschieden, dass jeder Nutzer der App aufgrund der automatischen Datenübermittlung einen Rechtsverstoß begeht, insofern er nicht von all seinen Kontakten zuvor das Einverständnis zur Datenübertragung eingeholt hat. (Az. F 111/17 EASO)

Juristen nehmen aber an, dass keine große Abmahnwelle folgen wird. Im Grunde stünde es einem Kontakt, in deinem Fall also einem Kunden, aber frei, dich zu verklagen, wenn du ohne seine Einwilligung die Datenübermittlung an WhatsApp verursachst. Allerdings muss der Kläger nachweisen, dass ihm durch dein Handeln ein konkreter Schaden entstanden ist.

Zusätzlich ist es denkbar, dass Verbraucherschützer gegen WhatsApp vorgehen, ebenso wie zuvor gegen Facebook aufgrund der Datenverarbeitung. Sollte WhatsApp dann gezwungen sein, zukünftig keine Nutzerdaten mehr zu sammeln, bleibt abzuwarten, wie die App weiterhin funktionieren kann.

In welchem Land ist WhatsApp verboten?

Allerdings gibt es Länder, in denen die Anwendung WhatsApp tatsächlich verboten bzw. gesperrt wurde – zum Beispiel China. Seit 2017 ist WhatsApp in China nicht mehr nutzbar. Grund dafür könnte sein, dass die Regierung keinen Zugriff auf den Messenger-Dienst hat und verhindern will, dass regimekritische Bewegungen entstehen. Ob es sich dabei auch um die offizielle Begründung handelt, ist nicht bekannt.

Manche Länder hatten für WhatsApp vorübergehende Sperren verhängt, zum Beispiel Türkei, Iran oder Brasilien.

Ist WhatsApp als Beweismittel zugelassen?

WhatsApp selbst kann durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die Nachrichten in den Chats nicht mitlesen, da die unverschlüsselte Nachricht nur auf den jeweiligen Endgeräten vorliegt. Die auf dem Gerät gespeicherten bzw. die in WhatsApp ersichtlichen Nachrichten sind vor deutschen Gerichten als Beweismittel zugelassen.

Seitens der Polizei gibt es zum Einsehen der WhatsApp-Nachrichten zwei unterschiedliche Vorgehen. Beim offenen Vorgehen wird beispielsweise bei einer Wohnungsdurchsuchung das Handy beschlagnahmt, wobei man nicht dazu gezwungen ist, das Passwort zur Entsperrung des Smartphones bekannt zu geben. Anschließend wird versucht, das Gerät auszulesen. Beim heimlichen Vorgehen wird mittels Installation eines bestimmten Programms auf das Gerät zugegriffen.

 

 

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Achtung Persönlichkeitsrechte

Übrigens ist die Veröffentlichung privater WhatsApp-Nachrichten ohne eine Zustimmung eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Das begründet einen Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch. Strafbar ist dies aber nur, wenn die Nachrichten bzw. Screenshots eine strafbare Handlung ergeben oder erkennen lassen, zum Beispiel eine Verletzung der Schweigepflicht oder eine Beleidigung.

 

 

WhatsApp als Kommunikationskanal in Unternehmen

Seit der Einführung 2009 ist der mobile Messenger, für den lediglich eine Internetverbindung benötigt wird, eine beliebte Alternative zur SMS geworden. Die Applikation verfügt aber mittlerweile über viele verschiedene Funktionen. Neben dem Versenden von Textnachrichten können auch Bilder und Videos geteilt sowie Anrufe und Videoanrufe durchgeführt werden. Damit ist die App nicht nur für private, sondern auch für geschäftliche Zwecke interessant.

Vorteile und Nachteile von WhatsApp für Unternehmen

Ewig in einer Telefonleitung hängen? Bitte nicht. Der wesentliche Vorteil bei der Nutzung von WhatsApp im Unternehmen liegt darin, dass du schnell und unkompliziert mit deinen Kunden in Verbindung treten kannst. Das ist vielen mittlerweile auch lieber, als langwierige Prozesse zur Kontaktaufnahme per E-Mail oder Telefon auf sich zu nehmen. Außerdem kannst du durch Direkt- und Newsletter-Marketing noch besser auf deinen Shop und deine Produkte aufmerksam machen.

WhatsApp kann aber auch Nachteile für dich bringen. Das wesentliche Risiko bei der geschäftlichen Nutzung ist für dich als Unternehmer natürlich das Problem des Datenschutzes. Da bei der Nutzung von WhatsApp gegen die DSGVO verstoßen werden kann, besteht ein erhöhtes Abmahnrisiko.

Zudem verbietet WhatsApp innerhalb der eigenen Datenschutzbedingungen sogar selbst die nicht-private Nutzung der Anwendung. Wenn du WhatsApp also betrieblich nutzt, verstößt du bzw. dein Unternehmen gegen die Vertragsbedingungen von WhatsApp. Das kann verschiedene Konsequenzen haben: Abmahnungen von Mitbewerbern und Datenschutzbehörden, sowie Sperrung der WhatsApp- und Facebook-Konten.

 
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Was ist die WhatsApp Business App?

Bereits seit 2018 bietet WhatsApp zusätzlich eine Businessversion an. Dabei wird Selbstständigen und Kleinunternehmern über verschiedene Tools der Austausch mit ihren Kunden erleichtert. Das gelingt zum Beispiel über spezielle Sortierfunktionen, Textbausteine, automatisierte Antworten und Öffnungszeiten.

Allerdings greift auch diese Version auf die Kontakte sowie die Metadaten dazu. Das heißt, auch WhatsApp Business kann gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen. Die App ist womöglich auch keine praktische Alternative, da sie nur auf dem Smartphone eines einzelnen Mitarbeiters genutzt werden kann.

Kann ich WhatsApp Datenschutzkonform nutzen?

Solltest du weiterhin WhatsApp nutzen wollen, empfehlen wir dir, WhatsApp den Zugriff auf das Adressbuch deines Smartphones zu verweigern. Dies kannst du in den Einstellungen der App einrichten. IOS-Nutzer gehen dafür über Einstellungen zu Datenschutz und Kontakte, um dort WhatsApp zu deaktivieren. Bei Android-Geräten ist eine Deaktivierung über Apps bzw. Anwendungen, WhatsApp, Berechtigungen und Kontakte möglich.

Darf ich meine WhatsApp-Kontakte zu Werbezwecken anschreiben?

Bei jeder Form von Direktmarketing musst du dir vorab die Einwilligung der betroffenen Personen einholen. Der Empfänger deiner Werbung muss also vorab entweder schriftlich oder online per pro-aktivem Klick eines entsprechenden Kästchens sein Einverständnis zur Kontaktaufnahme gegeben haben. Im Zweifelsfall musst du diese Bestätigung auch vorlegen bzw. nachweisen können.

Welche Alternativen gibt es zu WhatsApp?

Besonders im geschäftlichen Bereich sollte das Risiko für Abmahnungen und auch Schadenersatzansprüche nicht außer Acht gelassen werden. Die einfachste Lösung ist daher, den Messenger-Dienst vom Firmenhandy oder geschäftlich genutzten Smartphone zu löschen und auf Alternativen umzusteigen, sofern es notwendig ist.

Dabei wünschen sich immer mehr Menschen und somit auch deine Kunden eine unkomplizierte und schnelle Kommunikation. Laut einer Business Messaging Studie von 2021 wünschen sich 85 % der Befragten einen Kundenkontakt per Messenger und 71 % geben sogar an, dass sie Unternehmen bevorzugen, die einen Messenger als Kanal für den Kundenkontakt nutzen. Ein wesentlicher Grund also, um eine Alternative zu WhatsApp zu suchen.

Eine Alternative kann ebenfalls von WhatsApp kommen mit der WhatsApp Business API. Allerdings ist diese Lösung kostenpflichtig und du benötigst einen WhatsApp Business Solution Provider. Dieser verbindet dein Unternehmen mit WhatsApp und schafft somit die technische Grundlage.

Damit kannst du dir einen WhatsApp Business Account anlegen und DSGVO-konform mit deinen Kunden kommunizieren. Außerdem kannst du das WhatsApp Business API an dein CRM (Customer Relationship Management) anschließen und die Gesprächsverläufe deinen Kunden zuordnen. Auch der Versand von Newslettern und Aktions-E-Mails wird mit WhatsApp API ermöglicht.

Eine beliebte Alternative zu WhatsApp ist die Anwendung Threema aus der Schweiz. Die einmalig kostenpflichtige App ist DSGVO-konform und lässt sich ohne eine zusätzliche Angabe personenbezogener Daten, wie zum Beispiel der Telefonnummer, nutzen. Die Dienste laufen ausschließlich auf einem eigenen Server, die Nachrichten sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und die Nutzerdaten werden nicht zu Werbezwecken verwendet. Dazu gibt es noch Threema.Work, was aber eher zur internen Unternehmenskommunikation ausgelegt ist.

Die App Signal wird oft auch als eine beliebte Alternative zu WhatsApp aufgestellt. Es ist zwar auch hier keine Angabe der Rufnummer nötig oder ein Zugriff auf das Adressbuch erforderlich, allerdings ist die US-amerikanische App in einigen Punkten nicht DSGVO-konform. Mit Signal werden Artikel 27 und 28 der DSGVO nicht erfüllt. Es gibt also keinen Vertreter des Verantwortlichen, der in einem der Mitgliedstaaten der Union niedergelassen ist und es gibt keinen Auftragsverarbeiter. Eine echte Alternative ist Signal daher nicht.

Eine weitere Möglichkeit ist außerdem die Programmierung einer eigenen Chat-App. Das ist zwar aufwändiger, allerdings erfüllt diese dann nicht nur deine designtechnischen Ansprüche, sondern auch die rechtlichen Anforderungen an dein Unternehmen.

 

 

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Unser Tipp

Übrigens ist es nicht genug, die App vom Gerät zu löschen. Der WhatsApp-Account muss vollständig deaktiviert werden, damit die Daten auch tatsächlich von ihren Servern verschwinden.



 

 

Fazit zum Datenschutz bei WhatsApp

WhatsApp vereinfacht unsere Kommunikation ungemein. Es war nie einfacher, mit anderen zu kommunizieren. Es ist daher verständlich, WhatsApp für dein Business nutzen zu wollen: Du kannst es nicht nur deinen Kunden einfacher machen, sich zum Beispiel mit dem Support in Verbindung zu setzen. Du kannst außerdem über WhatsApp Newsletter verschicken bzw. auf Direktmarketing setzen.

Aber dass WhatsApp datenschutzrechtliche Gefahren mit sich bringt, kann es für dich ein großes Sicherheitsrisiko sein. Mit unserem Datenschutz-Paket Pro kannst du nicht nur dem Rat eines externen Datenschutzbeauftragten vertrauen, sondern profitierst außerdem von einer Beratung direkt von einem erfahrenen Anwalt. Der beantwortet dir all deine Fragen, wenn du WhatsApp als Kommunikationskanal für dein Unternehmen einsetzen willst.

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